Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

EZB: Wachstum Kreditvergabe an Unternehmen im Oktober konstant

Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum ist im Oktober unverändert geblieben, ist aber in allen anderen Kategorien zurückgegangen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen wie im September mit einer Jahresrate von 8,9 Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 4,2 (September: 4,4) Prozent, darunter das der Kredite für den Hauskauf um 4,8 (5,1) Prozent und das der Konsumentenkredite um 3,3 (3,3) Prozent. Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum erhöhte sich mit einer Jahresrate von 5,0 (5,5) Prozent, wobei die Kreditvergabe an Private um 5,2 (5,7) Prozent zunahm und die an den Staat um 4,6 (5,0) Prozent.

IAB-Arbeitsmarktbarometer stabilisiert sich im November

Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich im November bei 100,5 Punkten stabilisiert und signalisiert damit leicht positive Aussichten für den deutschen Arbeitsmarkt. Auf europäischer Ebene verzeichnet das Barometer den siebten Rückgang in Folge und liegt nun mit 99,7 Punkten geringfügig unterhalb der neutralen Marke von 100 Punkten. "Trotz des Drucks der Energiekrise hält sich am deutschen Arbeitsmarkt ein leicht positiver Ausblick", sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".

IMK: Lieferengpässe kosteten Industrie bis Mitte 2022 knapp 64 Mrd Euro

Lieferengpässe haben der deutschen Industrie von Anfang 2021 bis Mitte 2022 rund 64 Milliarden Euro an Wertschöpfung gekostet. Aufgrund der abgebrochenen Lieferketten hätten Güter in diesem Wert nicht hergestellt werden können, heißt es in einer Untersuchung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Nahezu die Hälfte dieses Verlustes fiel demnach bei der Automobilindustrie an. Die Untersuchung mache deutlich, dass mehr Resilienz bei Lieferketten nötig sei, so das Institut.

Lindner: Schuldenstand wird nach "Energiekrieg" bei etwa 70% liegen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht die deutsche Schuldenquote nach dem gegenwärtigen "Energiekrieg" gemessen an der Wirtschaftsleistung "etwa bei 70 Prozent". Dazu brauche man "nicht viel Fantasie", sagte Lindner beim Steuerforum des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin. "Natürlich haben wir jetzt stark gestiegene Lasten und auch eine steigende Schuldenquote", hob er hervor. Dies sei aber im internationalen Vergleich immer noch Ausdruck tragfähiger öffentlicher Finanzen.

Kartellamt: Hohe Spritpreise nicht allein auf Kostensteigerungen zurückzuführen

Die zuletzt stark gestiegenen Kraftstoffpreise sind nach Einschätzung des Bundeskartellamts nicht ausschließlich auf Kostensteigerungen bei der Produktion zurückzuführen. Die Bonner Behörde präsentierte am Montag einen Zwischenbericht zur Untersuchung der Raffinerien und des Großhandels für Kraftstoffe. Anlass für diese Sektorstudie war die "nachhaltige Entkopplung der Tankstellenpreise von der Entwicklung des Rohölpreises" in den Wochen und Monaten nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs.

China bekräftigt Glauben an Erfolg von strikten Corona-Maßnahmen

Nach Protesten am Wochenende gegen strikte Corona-Maßnahmen hat China seinen Glauben an den Erfolg seiner strengen Pandemiepolitik bekräftigt. Bei einer Pressekonferenz am Montag antwortete ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums auf die Frage nach den Demonstrationen, die Frage entspreche nicht den "Fakten" und erklärte: "Wir glauben, mit der Führung der Kommunistischen Partei Chinas und der Unterstützung des chinesischen Volkes wird unser Kampf gegen Covid-19 erfolgreich sein."

BMI pocht im Streit um Staatsbürgerschaftsrecht auf Koalitionsvertrag

Das Bundesinnenministerium hat Kritik der FDP an der geplanten Reform des Staatsbürgerschaftsrechts zurückgewiesen. Die regierenden Ampelparteien SPD, Grüne und FDP hätten sich im Koalitionsvertrag sehr detailliert auf Änderungen des Staatsbürgerschaftsrechts verständigt. Dazu zählen auch die Jahreszahlen für die Einbürgerungen, wie der Sprecher von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Maximilian Kall, erklärte.

Streik bei der Bahn in Österreich bringt Zugverkehr komplett zum Erliegen

In Österreich steht seit Montag um Mitternacht der Bahnverkehr wegen eines Streiks für 24 Stunden still. Rund eine Million Bahn-Kundinnen und -kunden sind betroffen. Die Gewerkschaft Vida hatte die Beschäftigten der staatlichen Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zu dem Streik aufgerufen, nachdem die Tarifverhandlungen in der fünften Runde ohne Ergebnis geblieben waren.

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November 28, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)