Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB: Hartes Kernkapital wird bei Bank-Abwicklung zuerst abgeschrieben

Bei der Abwicklung einer Bank im Euroraum würde nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) laut den geltenden Regeln zuerst das harte Kernkapital abgeschrieben werden. "Der Abwicklungsrahmen, mit dem in der EU die vom Rat für Finanzstabilität nach der Finanzkrise empfohlenen Reformen umgesetzt werden, legt unter anderem die Reihenfolge fest, in der Aktionäre und Gläubiger einer in Schwierigkeiten geratenen Bank Verluste zu tragen haben", heißt es in einer Erklärung der EZB, der Abwicklungsbehörde SRB und des Bankenregulierers Eba.

Bafin: Das deutsche Finanzsystem ist "stabil und robust"

Angesichts einbrechender Bankaktien an den Börsen hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) in Bonn versichert, dass das deutsche Finanzsystem sich "weiterhin als stabil und robust" erweise. Die Bafin habe die aktuellen Marktentwicklungen im Blick und berücksichtige sie im Rahmen ihrer laufenden Aufsicht, sagte ein Sprecher auf AFP-Anfrage.

Regierungsberater warnt nach Credit Suisse vor Bank-Run-Szenarien

Der Ökonom Jens Südekum, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, hat nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS-Bank vor Bank-Run-Szenarien in Deutschland gewarnt. Im Interview mit der Bild-Zeitung sagte er zudem, dass die unbegrenzte staatliche Sicherung in den USA nach den Turbulenzen bei der Silicon Valley Bank von Banken als Freibrief zum Zocken ausgelegt werden könnte.

Eurogruppen-Chef Donohoe zuversichtlich für Banken in der Eurozone

Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe hält die Banken des Währungsraums trotz der hastigen Übernahme der Credit Suisse durch die UBS für gut gewappnet. "Es gibt immer Risiken, wenn eine Wirtschaft so stark miteinander verflochten ist wie die europäische", sagte Donohoe dem Spiegel. "Aber ich glaube, dass wir diese Risiken sehr eng überwachen und unsere Banken viel besser reguliert haben, um unser Bankensystem abzusichern." Die europäischen Banken verfügten heute "über viel mehr Liquidität und sind viel stärker reguliert als noch vor ein paar Jahren".

Goldman Sachs: Fed legt Zinspause ein

David Mericle, Ökonom bei Goldman Sachs, prognostizert, dass die US-Notenbank die Zinssätze bei der Sitzung in dieser Woche aufgrund des Stresses im Bankensystem nicht anheben wird. "Während die politischen Entscheidungsträger aggressiv reagiert haben, um das Finanzsystem zu stützen, scheinen die Märkte nicht ganz davon überzeugt zu sein, dass sich die Bemühungen zur Unterstützung kleiner und mittlerer Banken als ausreichend erweisen werden", schrieb Mericle in einer Mitteilung an Kunden.

Berenberg: Fed erhöht Zinsen wegen Bankenkrise weniger stark

Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding erwartet, dass die US-Notenbank ihre Zinsen wegen der aktuellen Bankenkrise weniger stark als bisher angenommen anheben wird. "Wir gehen davon aus, dass die Fed ihre Zinsen nur noch zwei Mal - im März und im zweiten Quartal - um je 25 Basispunkte auf dann 5,00 bis 5,25 Prozent erhöhen wird. Bisher hatte Berenberg mit einem Zinshöhepunkt von 5,50 bis 5,75 Prozent gerechnet.

Bundesbank: Deutsches BIP dürfte auch im ersten Quartal sinken

Die Bundesbank sieht Deutschland in einer technischen Rezession. Wie sie in ihrem aktuellen Monatsbericht für März mitteilt, rechnet die Bundesbank damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auch im ersten Quartal 2023 sinken wird, womit nach dem BIP-Rückgang im vierten Quartal 2022 der Tatbestand einer technischen Rezession erfüllt wäre. "Der Rückgang dürfte jedoch geringer ausfallen als im Schlussquartal 2022, in dem die Wirtschaftsleistung nach revidierten Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,4 Prozent zurückging", heißt es im Monatsbericht.

Frankreichs Regierung muss sich wegen Rentenreform Misstrauensanträgen stellen

Wegen der umstrittenen Rentenreform muss sich die französische Regierung am Montag zwei Misstrauensanträgen im Parlament stellen. Die Nationalversammlung stimmt am Nachmittag von 16.00 Uhr an über die beiden Anträge der Opposition ab. Etwa zwei Drittel der Franzosen hoffen laut einer von Elabe veröffentlichten Umfrage auf einen Sturz der Regierung.

EU-Außenbeauftragter stellt Ukraine Munition in Aussicht

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat der Ukraine umfangreiche Munitionslieferungen in Aussicht gestellt. "Wir stellen 2 Milliarden Euro für Munition bereit", sagte Borrell in Brüssel. Er äußerte die Erwartung, dass die Außen- und Verteidigungsminister der Mitgliedsländer das Paket für die Ukraine bei ihrem sogenannten Jumbo-Rat am Nachmittag billigen.

Xi: Moskau-Besuch wird Beziehungen mit Russland "neuen Schwung" verleihen

Chinas Präsident Xi Jinping ist nach eigenem Bekunden zuversichtlich, dass sein Staatsbesuch in Russland den bilateralen Beziehungen "neuen Schwung" verleihen wird. Bei seiner Ankunft auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo sagte der Staatschef nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen: "Ich bin zuversichtlich, dass der Besuch fruchtbar sein und der gesunden und stabilen Entwicklung der chinesisch-russischen Beziehungen neuen Schwung verliehen wird."

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Handelsbilanz Jan Defizit 30,6 Mrd EUR (Vj Defizit 30,2 Mrd EUR)

Eurozone/Exporte Jan -1,1%, Importe -1,8% gg Vormonat - saisonbereinigt

Eurozone/Handelsbilanz Jan saisonbereinigt Defizit 11,3 Mrd EUR (Dez: Defizit 13,4 Mrd EUR)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 20, 2023 08:30 ET (12:30 GMT)