Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Stärkster Anstieg der deutschen Importpreise seit zehn Jahren

Die Importpreise in Deutschland sind im Januar wesentlich stärker gestiegen als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, erhöhte sich der Index der Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent. Das ist die höchste monatliche Steigerung seit Dezember 2010. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Anstieg von 0,9 Prozent prognostiziert.

EZB-Chefvolkswirt Lane nicht beunruhigt über Inflation

Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, ist nicht beunruhigt über den sich abzeichnenden, etwas stärkeren Anstieg der Inflation im Euroraum. In einem Interview mit der spanischen Zeitung Expansion bekräftigte Lane zudem die Wachsamkeit mit Blick auf die Entwicklung der Anleiherenditen, trat aber dem Eindruck entgegen, die EZB betreibe Zinskurvenkontrolle.

Fed-Notenbanker sieht trotz starkem Wachstum gedämpfte Inflation

Auch wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten aufhellen, wird die Inflation nach Einschätzung des New Yorker Fed-Präsidenten John Williams wahrscheinlich gedämpft bleiben. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts könnte "das stärkste seit Jahrzehnten" sein, sagte Williams bei einer Rede. Anfang dieser Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell gesagt, dass in diesem Jahr ein Wachstum von 6 Prozent nicht ausgeschlossen sei. Das wäre die stärkste Wachstumsrate seit 1984.

Fed-Notenbanker will nichts von Inflationsfiasko wissen

Der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, will nichts von Befürchtungen wissen, die US-Notenbank könnte ihre Fehler aus den 1970er Jahren wiederholen, die zu einer starken Inflation geführt hatten. Solche Befürchtungen würden außer Acht lassen, dass die Fed ein Inflationsziel von 2 Prozent habe, sagte der Notenbanker. Damals habe es eine Debatte darüber gegeben, ob die Notenbank nicht sogar eine größere Teuerung herbeiführen solle. Das sei eine komplett andere Zeit gewesen, denn seit 2012 gebe es das veranktere Inflationsziel von langfristig 2 Prozent.

Fed erklärt Ausfall des Zahlungssystems mit "menschlichem Fehler"

Die Federal Reserve hat einen Ausfall ihrer wichtigsten Finanzdienstleistungen am Mittwoch mit einem Wartungsfehler erklärt. Sie werde Maßnahmen ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern, teilte die US-Notenbank mit. "Der Vorfall wurde durch einen Betriebsfehler verursacht, der einen automatisierten Wartungsprozess im Rechenzentrum betraf, der versehentlich während der Geschäftszeiten ausgelöst wurde," sagte eine Fed-Sprecherin. Solche Aufgaben würden normalerweise nach den Geschäftszeiten durchgeführt. "Dies war menschliches Versagen", fügte sie hinzu.

EU-Gipfel will an "strengen" Corona-Beschränkungen festhalten

Angesichts der Ausbreitung mutierter Coronaviren haben die EU-Staats- und Regierungschefs bei ihrer Video-Konferenz am Donnerstag vor der Aufhebung von Beschränkungen im öffentlichen Leben gewarnt. Die Lage sei weiter "ernst", heißt es in der Gipfel-Erklärung vom Donnerstag. "Wir müssen daher strenge Beschränkungen beibehalten und gleichzeitig die Bemühungen erhöhen, die Versorgung mit Impfstoffen zu beschleunigen."

Merkel will "Puffer" für Lockerungen bei vermehrtem Testen prüfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) die Bedeutung vermehrter Schnell- und Selbsttests für Lockerungen der Corona-Beschränkungen betont, zugleich aber auf ein schrittweises Vorgehen gedrungen. "Ich bin der Meinung, dass wir jetzt schauen müssen, und das muss sehr gründlich gemacht werden, ob wir uns durch vermehrtes Testen auch mit diesen Selbsttests einen Puffer erarbeiten können, sodass wir in der Inzidenz etwas höher gehen können als 35", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz nach dem Gipfel.

Deutsche Exportwirtschaft warnt vor Grenzschließungen zu Frankreich

Der Präsident des deutschen Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, hat in der Debatte um Einreisebeschränkungen zwischen Deutschland und Frankreich vor negativen Folgen für Lieferketten gewarnt. "Wir blicken mit Sorge auf die schnell ansteigenden Inzidenzen der neuen Virenvarianten bei einigen unserer Nachbarn", sagte der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) der Rheinischen Post.

Designierter US-Handelsbeauftragte verteidigt Zollpolitik

Die neue US-Regierung plant keine komplette Abkehr von der Zollpolitik des früheren Präsidenten Donald Trump. "Zölle sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Werkzeugkastens für einen fairen Handel", sagte die designierte Handelsbeauftragte von Trumps Nachfolger Joe Biden, Katherine Tai,bei ihrer Nominierungs-Anhörung im Senat.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankeich/Privater Konsum Jan -4,6% gg Vm; unverändert gg Vj

Frankreich/Privater Konsum Dez rev +22,4% (vorl: +23,0%) gg Vm

Frankreich/Privater Konsum Dez rev +3,6% (vorl: +3,7%) gg Vj

Japan/Kernverbraucherpreise Tokio Feb -0,3% (PROG: -0,4%) gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Tokio Feb -0,3% gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Tokio Feb +0,1% gg Vm

Japan/Industrieproduktion Jan +4,2% (PROG: +4,0%) gg Vm

Japan/Industrieproduktion Okt-Dez +6,4% gg Vq

Japan/Einzelhandelsumsatz Jan -2,4% gg Vorjahr

Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Jan -7,2% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)