Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bundesregierung stellt 1 Mrd Euro für Strukturwandel der Autoindustrie

Die Bundesregierung will noch vor der Bundestagswahl den geplanten "Zukunftsfonds" für die Automobilindustrie auf den Weg bringen und eine Milliarde Euro bereitstellen. Bis zu 380 Millionen Euro sollen in die vom Strukturwandel besonders betroffenen Regionen fließen. Das empfiehlt der Expertenbeirat des Autogipfels bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in seinem Abschlussbericht, der dem Handelsblatt vorliegt.

Deutscher Gastgewerbeumsatz steigt im Juni um 61,7 Prozent

Der Umsatz im Gastgewerbe Deutschlands ist im Juni dank der Aufhebung von Corona-Beschränkungen stark gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhte er sich gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 61,7 Prozent. Allerdings lag der Umsatz noch um 40,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020.

Powell: Einfluss der Delta-Variante auf Wirtschaft ungewiss

Die Corona-Pandemie überschattet nach wie vor die Wirtschaftsaktivität, so das Fazit einer Frage- und Antwort-Runde des US-Notenbankchef Jerome Powell mit Schülern und Lehrern. Welchen Einfluss die Delta-Variante des Virus auf die US-Wirtschaft haben werde, sei derzeit noch ungewiss, sagte Powell während der von der Federal Reserve ausgerichteten Veranstaltung. Das müsse abgewartet werden. Powell merkte an, dass sich vor allem der Dienstleistungssektor von der Pandemie noch nicht erholt habe.

Gouverneur: Neuseelands Notenbank auf Straffungskurs

Die neuseeländische Zentralbank sieht sich auf dem Weg, die geldpolitischen Anreize zu reduzieren, obwohl sie ihren Leitzins als Reaktion auf einen neuen Corona-Ausbruch auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent bestätigt hat. Gouverneur Adrian Orr sagte bei einer Pressekonferenz, es müssten erhebliche Veränderungen in der Nachfrage eintreten, damit die Zentralbank von ihrem Kurs der Straffung der Geldpolitik abrücke.

Japans Exporte im Juli um 37,0 Prozent höher als im Vorjahr

Japans Exporte sind im Juli den fünften Monat in Folge zweistellig gestiegen, angetrieben durch die Nachfrage der EU nach Stahl. Wie aus Daten des Finanzministeriums hervorging, stiegen die Exporte um 37,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach einem Anstieg von 48,6 Prozent im Juni. Ökonomen hatten nach dem Factset-Konsens einen Anstieg um 45 Prozent erwartet.

Borrell: EU wird mit den Taliban sprechen müssen

Die Europäische Union wird nach den Worten des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mit den Taliban in Afghanistan Gespräche führen müssen. "Die Taliban haben den Krieg gewonnen, also werden wir mit ihnen sprechen müssen", sagte Borrell nach einem Dringlichkeitstreffen der EU-Außenminister. Dies bedeute nicht, dass ihre Herrschaft schnell offiziell anerkannt werden müsse.

Lufthansa-Maschine mit Evakuierten aus Afghanistan in Frankfurt gelandet

Ein Lufthansa-Flugzeug mit dutzenden Evakuierten aus Afghanistan ist in der Nacht zu Mittwoch in Frankfurt gelandet. An Bord der Maschine befanden sich 131 Menschen, wie ein Lufthansa-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Airbus A340 kam aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent und landete um 03.43 Uhr am Flughafen Frankfurt/Main. Zuvor hatte die Bundeswehr die Menschen nach Taschkent ausgeflogen.

US-Militär fliegt mehr als 3.200 Menschen aus Afghanistan aus

Das US-Militär hat bislang mehr als 3.200 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Allein am Dienstag seien mit 13 Flügen rund 1.100 Menschen in Sicherheit gebracht worden, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses, der anonym bleiben wollte. Die US-Luftwaffe kündigte eine Untersuchung der chaotischen Ereignisse am Flughafen von Kabul vom Montag an.

USA führen mit Taliban Gespräche über Zugang von Zivilisten zu Flughafen Kabul

Die USA führen mit den radikalislamischen Taliban in Afghanistan Gespräche über einen Zugang von ausreisewilligen Zivilisten zum Flughafen der Hauptstadt Kabul. Die Taliban hätten zugesagt, dass Zivilisten eine "sichere Durchfahrt" zum Flughafen gewährt werden solle, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im Weißen Haus. An dieser Zusage würden die Islamisten auch gemessen.

Biden und Johnson wollen virtuellen G7-Gipfel zu Afghanistan abhalten

US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Boris Johnson wollen nächste Woche einen virtuellen G7-Gipfel zur Lage in Afghanistan einberufen. "Sie kamen überein, nächste Woche ein virtuelles Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs abzuhalten, um eine gemeinsame Strategie und Vorgehensweise zu erörtern", teilte das Weiße Haus in Washington nach einem Telefonat der beiden Politiker mit.

USA erwägen diplomatische Präsenz in Kabul auch nach Abschluss von Truppenabzug

Die USA erwägen eine diplomatische Präsenz in der afghanischen Hauptstadt Kabul auch nach dem Abschluss des Truppenabzugs aus dem Land. "Wenn es sicher und verantwortungsvoll ist, potenziell länger zu bleiben, dann können wir uns das womöglich anschauen", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price.

Taliban verkünden Kriegsende und allgemeine Amnestie

Zwei Tage nach ihrem Einmarsch in der afghanischen Hauptstadt Kabul haben die radikalislamischen Taliban das Ende des Krieges und eine allgemeine Amnestie verkündet. "Der Krieg ist zuende", und "jeder" sei begnadigt, sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid bei einer Pressekonferenz in Kabul. Er kündigte auch an, dass Frauen weiterhin arbeiten gehen dürften, sofern ihre Erwerbstätigkeiten im Einklang mit "den Prinzipien des Islam" stünden.

RSF: Taliban versprechen Respektierung der Pressefreiheit

Die Taliban haben nach Angaben von Reporter ohne Grenzen zugesagt, die Freiheit der Medien zu respektieren. Sie habe von Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid persönlich am Sonntag die Zusicherung erhalten, dass Journalisten nicht verfolgt würden und Frauen weiterhin in den Medien arbeiten dürften, solange sie ihre Haare bedeckten, erklärte die französische Sektion der Organisation (RSF).

IAEA: Iran beschleunigt Anreicherung von Uran auf 60 Prozent

Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Anreicherung von Uran auf 60 Prozent beschleunigt. Teheran habe die Kapazität seiner Anreicherungsanlage in Natans erhöht, erklärte IAEA-Leiter Rafael Grossi in Wien. Demnach sind dort nun zwei statt einer Kaskade von Zentrifugen im Einsatz. Teheran hatte Mitte April damit begonnen, Uran auf 60 Prozent anzureichern.

Litauen: Belarussische Grenzposten übertreten Grenze beim Schleusen von Migranten

Belarussische Grenzsoldaten haben nach Angaben der Regierung in Vilnius litauisches Staatsgebiet betreten, um 35 Migranten über die Grenze zum Nachbarland Litauen zu treiben. "Wir können so eine dreiste Provokation nicht tolerieren, dass zwölf Grenzposten heute die Grenze nach Litauen übertreten haben", erklärte Innenministerin Agne Bilotaite. Die mit Schilden und Schutzausrüstung ausgestatteten Wachposten überquerten die Grenze demnach in der Region Salcininkai.

Zahl der Toten nach Erdbeben in Haiti steigt auf fast 2.000

Nach dem starken Erdbeben in Haiti hat sich die Zahl der Toten auf fast 2.000 erhöht. Nach Angaben der Zivilschutzbehörde starben 1.941 Menschen, mehr als 9.900 Menschen wurden verletzt. Durch das Beben der Stärke 7,2 wurden am Wochenende mehr als 60.000 Häuser zerstört und 76.000 weitere Gebäude beschädigt, wie die Behörde weiter mitteilte.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Verbraucherpreise Juli unverändert gg Vm; +2,0% gg Vj

GB/Verbraucherpreise Juli PROG: unverändert gg Vm; +2,0% gg Vj

GB/Verbraucherpreise Kern Juli unverändert gg Vm; +1,8% gg Vj

Japan/Maschinenbauaufträge Kern Juni -1,5% (PROG: -2,9%) gg Vm

Japan/Maschinenbauaufträge Kern Juni +18,6% gg Vj

Indonesien Exporte Juli 17,70 Mrd USD

Indonesien Importe Juli 15,11 Mrd USD

Indonesien Handelsbilanz Juli Überschuss 2,59 Mrd USD (PROG Überschuss 2,20 Mrd USD)

DJG/DJN/AFP/apo

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August 18, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)