Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Fed-Protokoll: Anleihekäufe könnten bis Mitte 2022 enden

Die US-Notenbanker haben bei ihrer Ratssitzung im September Pläne zur Reduzierung des Anleihekaufprogramms (Tapering) ab nächstem Monat geprüft. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll der Beratungen vom 21. und 22. September hervorgeht, könnten die Anleihekäufe womöglich bis Mitte nächsten Jahres ganz eingestellt werden. Die Hälfte der 18 Fed-Vertreter war der Ansicht, dass die Konjunkturerholung eine Zinserhöhung bis Ende 2022 erforderlich macht. Im Juni hatten hingegen lediglich sieben Notenbanker diese Auffassung vertreten. Die neuen Projektionen zeigten auch, dass mehrere Notenbanker im nächsten Jahr eine etwas höhere Inflation erwarteten als im Juni, und fast alle rechnen mit weiteren Zinserhöhungen 2023.

Erzeugerpreise in China mit stärkstem Anstieg seit über 20 Jahren

Die Produzentenpreise in China sind im September so stark gestiegen wie seit 1996 nicht mehr. Der Erzeugerpreisindex (PPI) kletterte vergangenen Monat um 10,7 Prozent, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Im Vormonat lag der Zuwachs bei 9,5 Prozent. Ökonomen hatten laut Wall Street Journal für September nur mit einem Anstieg um 10,4 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat kletterte der PPI um 1,2 Prozent.

Singapurs Zentralbank strafft unerwartet Geldpolitik

Die Zentralbank Singapurs hat unerwartet ihre Geldpolitik gestrafft. Wie die Behörde mitteilte, will sie die Neigung des Bandes des nominalen effektiven Wechselkurses des Singapur-Dollar leicht anheben, nachdem sie sie bisher bei null gehalten hatte. Zwölf der 14 vom Wall Street Journal befragten Ökonomen hatten erwartet, dass die Zentralbank ihre Politik bei ihrer halbjährlichen Überprüfung unverändert lassen würde.

API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 5,2 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 1,0 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 4,6 Millionen Barrel nach plus 3,7 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 0,9 Millionen und bei Benzin ein Plus von 0,6 Millionen Barrel.

EU schlägt in Streit um Nordirland-Protokoll gelockerte Warenkontrollen vor

Die EU hat im Post-Brexit-Streit mit Großbritannien eine Lockerung der Warenkontrollen an der Grenze zu Nordirland vorgeschlagen. Die Maßnahme solle für einen Großteil der für Nordirland bestimmten Waren gelten, erklärte die EU-Kommission am Mittwochabend. Die Kontrollen würden demnach um 80 Prozent reduziert und die Zollformalitäten um 50 Prozent.

Polens Regierungschef will nach umstrittenem Urteil vor EU-Parlament sprechen

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki wird sich kommenden Dienstag vor dem EU-Parlament zu dem Rechtsstreit zwischen Warschau und Brüssel äußern. Wie ein Sprecher von Parlamentspräsident David Sassoli am Mittwoch mitteilte, werde der Regierungschef an der Sitzung um 09.00 Uhr teilnehmen. Morawiecki wolle "Polens Position" erläutern, teilte ein Sprecher der Regierung in Warschau beim Onlinedienst Twitter mit.

Mieterbund und Verbraucherschützer warnen vor "Nebenkostenexplosion"

Der Deutsche Mieterbund und Verbraucherschützer haben angesichts der hohen Energiepreise Entlastungen für einkommensschwache Haushalte gefordert. "Ohne ein Gegensteuern der neuen Regierung droht eine Nebenkostenexplosion", sagte Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Mieterbundes, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband erarbeitete der Mieterbund ein Positionspapier, das die beiden Verbände am Donnerstag vorlegen wollten.

SPD in Mecklenburg-Vorpommern will mit Linkspartei Koalitionsverhandlungen führen

Zweieinhalb Wochen nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat die SPD der Partei Die Linke Koalitionsverhandlungen angeboten. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Mittwochabend nach einer gemeinsamen Sitzung des Landesparteivorstands, des Parteirats und der Landtagsfraktion in Güstrow mit. Der Beschluss sei einstimmig gefallen, sagte Schwesig.

Schätzerkreis: 2022 fehlen gesetzlichen Krankenkassen 7 Mrd EUR

Den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) droht im kommenden Jahr ein Milliardenloch. Wie der GKV-Schätzerkreis am Mittwoch mitteilte, erwartet er wegen erhöhter Ausgaben 2022 einen zusätzlichen Finanzbedarf von 7 Milliarden Euro. Die Expertinnen und Experten forderten deshalb einen höheren Bundeszuschuss. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte die Zusage, die Beiträge der Versicherten stabil zu halten.

G20-Finanzminister sagen weitere Unterstützung der Wirtschaft zu

Die Finanzminister der G20-Staatengruppe haben ein Festhalten an den angesichts der Corona-Pandemie beschlossenen Konjunkturhilfen vereinbart. "Wir werden die Erholung weiterhin unterstützen und jedes verfrühte Zurückziehen von Unterstützungsmaßnahmen vermeiden", erklärten die Finanzminister und Zentralbankchefs der 20 großen Industrie- und Schwellenländer am Mittwoch in Washington.

Putin: Kämpfer aus Syrien und dem Irak kommen nach Afghanistan

Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor dem Einsickern von kampferprobten Extremisten nach Afghanistan gewarnt. "Kämpfer aus dem Irak und Syrien, die militärische Erfahrung mitbringen, werden aktiv dorthin gezogen", sagte der Staatschef während einer Videokonferenz mit den Chefs der Sicherheitsdienste der ehemaligen Sowjet-Staaten am Mittwoch. "Es ist möglich, dass Terroristen versuchen, die Lage in den Nachbarstaaten zu destabilisieren", fügte er hinzu.

USA drohen Iran in Atomstreit Konsequenzen an

Im Atomstreit mit dem Iran haben die USA der Regierung in Teheran mit Konsequenzen gedroht, sollte eine Verhandlungslösung scheitern. "Wir werden alle Optionen in Betracht ziehen", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Jair Lapid in Washington.

Angreifer tötet fünf Menschen in Norwegen mit Pfeil und Bogen

Ein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Angreifer hat in Norwegen fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Wie die Polizei in der Nacht auf Donnerstag mitteilte, handelt es sich bei dem in Kongsberg südwestlich der Hauptstadt Oslo festgenommenen Mann um einen 37-jährigen Dänen. Dieser habe nach bisherigen Erkenntnissen als Einzeltäter gehandelt. Nach weiteren Verdächtigen werde nicht gesucht. Einen terroristischen Hintergrund schließt die Polizei nicht aus.

+++ Konjunkturdaten

CHINA

Verbraucherpreise Sep +0,7% (PROG: +0,7%) gg Vorjahr

Verbraucherpreise Sep unverändert gg Vormonat

Verbraucherpreise Jan-Sep +0,6% gg Vorjahr

SINGAPUR

BIP 3Q bereinigt +0,8% gg Vorquartal (PROG: +1,3%)

BIP 3Q +6,5% gg Vorjahr (PROG: +6,5%)

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October 14, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)