Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Felbermayr rechnet mit dauerhaft höherem Inflationsdruck

Der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Felbermayr rechnet angesichts der derzeit hohen Energiepreise mit einem anhaltenden Inflationsdruck. "Zwar gibt es in den aktuellen Inflationsraten ohne Frage temporäre Effekte", sagte er der Passauer Neuen Presse. "Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Teuerung nicht zu Raten zurückkehrt, wie wir sie mal hatten mit zwischen einem halben und eineinhalb Prozent."

Britisches Verbrauchervertrauen sinkt im Oktober auf Neunmonatstief

Das britische Verbrauchervertrauen ist im Oktober den dritten Monat in Folge gesunken. Die Erwartungen für die Wirtschaft für das kommende Jahr haben sich drastisch verschlechtert. Das GfK-Barometer für das Verbrauchervertrauen sank im Oktober auf minus 17 von minus 13 im September, verfehlte damit die Erwartungen der Ökonomen und fiel auf den niedrigsten Stand seit Februar. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf minus 15 gerechnet.

Baerbock: Jährliche Sektorziele im Klimaschutz bleiben

Grünen-Chefin Annalena Baerbock will die jährlichen Sektorziele des Klimaschutzgesetzes nicht abschaffen. "Alle Sektoren müssen weiter ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten", sagte Baerbock dem Spiegel. Im Sondierungspapier von Grünen, SPD und FDP heißt es, man wolle die Einhaltung der Klimaziele "anhand einer sektorübergreifenden und analog zum Pariser Klimaabkommen mehrjährigen Gesamtrechnung überprüfen". Beobachter hatten das als Abschied von den jährlichen Sektorzielen gedeutet. Die wolle man aber "keineswegs" streichen, sagte Baerbock.

Frankreich will finanzschwachen Menschen 100 Euro Inflations-Entschädigung zahlen

Angesichts der hohen Energiepreise will Frankreich allen Menschen mit geringem Einkommen einmalig 100 Euro auszahlen. Diese "Inflations-Entschädigung" sollen etwa 38 Millionen Menschen erhalten, wie Frankreichs Premierminister Jean Castex im französischen Sender TF1 ankündigte. Der Zuschuss werde von Dezember an automatisch an alle gezahlt, die weniger als 2.000 Euro netto zur Verfügung hätten.

Industrieverbände fordern Stärkung des EU-Binnenmarkts

In einer gemeinsamen Erklärung haben Arbeitgeberverbände aus Deutschland, Polen und Frankreich die Europäische Union zu einer Stärkung des europäischen Binnenmarktes aufgerufen. Der Binnenmarkt sei "einer der größten Erfolge der EU", heißt es in der vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem französischen Arbeitgeberverband Medef und dem polnischen Pendant Lewiatan unterzeichneten Erklärung. Um ihn zu stärken seien Klimaschutzmaßnahmen nötig - die aber "Hand in Hand mit unserer industriellen Wettbewerbsfähigkeit gehen" müssten.

Ungarn kündigt Widerstand gegen EU-Klimapläne an

Rund zehn Tage vor der nächsten Weltklimakonferenz zeichnet sich in der Europäischen Union ein Konflikt über die künftigen Klimapläne ab. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban rief die EU-Kommission beim Brüsseler Gipfel auf, ihre Vorschläge "vollständig zu überdenken". Teils handele es sich um "utopische Phantasien", sagte er zu dem Vorschlag, künftig auch den Verkehrssektor und Gebäude in den Emissionshandel einzubeziehen.

Internationale Geldwäsche-Einheit setzt Türkei auf Beobachtungsliste

Die internationale Anti-Geldwäsche-Einheit FATF hat die Türkei auf ihre Liste genauer zu überwachender Länder gesetzt. Zwar habe das Land in den vergangenen Jahren Fortschritte unter anderem bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gemacht, teilte die in Paris ansässige internationale Organisation mit. Es gebe aber "weiterhin ernsthafte Probleme" hinsichtlich der Kontrolle der türkischen Behörden über Finanzgeschäfte, sagte FATF-Präsident Marcus Pleyer.

UN-Generalsekretär warnt vor Scheitern der Weltklimakonferenz COP26

UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einem Scheitern der Weltklimakonferenz COP26 im November in Glasgow gewarnt. "Ich habe Angst, dass etwas schief geht", sagte Guterres bei einer Pressekonferenz. Insbesondere China und die USA müssten mehr für den Klimaschutz tun, als sie bislang zugesagt haben. Das Pariser Abkommen von 2015 sieht eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 und möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor.

US-Geheimdienste legen ersten Sonderbericht zu Auswirkungen des Klimawandels vor

Die US-Geheimdienste haben erstmals einen Sonderbericht zu den Auswirkungen des Klimawandels erstellt und die Erderwärmung darin als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft. "Unserer Einschätzung nach wird der Klimawandel die Risiken für die nationalen Sicherheitsinteressen der USA zunehmend verschärfen", heißt es in dem von Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines vorgelegten Bericht. Nicht nur würden die Auswirkungen der Erderwärmung selbst zunehmen, sondern auch die "geopolitischen Spannungen über die Frage, wie auf die Herausforderung reagiert werden sollte".

USA verzichten auf Strafzölle gegen fünf europäische Länder in Digitalsteuer-Streit

Die USA verzichten im Streit um nationale Digitalsteuern auf Strafzölle gegen fünf europäische Länder. Das US-Finanzministerium gab eine Einigung mit Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und Spanien bekannt. In diesen Ländern beschlossene Digitalsteuern, die insbesondere auf US-Internetriesen wie Facebook, Google und Amazon abzielen, sollten in ein neues internationales Besteuerungssystem übergehen, auf das sich 136 Staaten Anfang Oktober geeinigt hatten und das eine Mindestunternehmensbesteuerung von 15 Prozent vorsieht.

Biden: USA würden Taiwan gegen Angriff Chinas verteidigen

US-Präsident Joe Biden hat Taiwan militärische Unterstützung im Falle eines Angriffs Chinas auf die Insel zugesichert. "Ja, wir sind dazu verpflichtet", antwortete Biden bei einem Treffen von CNN übertragenen mit Bürgern in Baltimore auf die Frage, ob das US-Militär Taiwan gegen China verteidigen würde. Die militärischen Spannungen zwischen Peking und Taipeh nehmen seit Jahren zu.

Fed verhängt neue Beschränkungen für die Investitionstätigkeit von Beamten

Hochrangige Beamte der US-Notenbank dürfen künftig keine einzelnen Wertpapiere mehr kaufe und müssen ihre Investitionstätigkeit auf breit angelegte Produkte wie Investmentfonds beschränken. Die Federal Reserve zieht mit diesen neuen Finanzhandelsvorschriften Konsequenzen aus den Enthüllungen im September, die zum Rücktritt von zwei Leitern von Regionalbanken der Fed geführt hatten. Sie gelten künftig für die zwölf Präsidenten und die sieben Gouverneure im Board der in Washington ansässigen Notenbank.

US-Repräsentantenhaus beantragt Anklage gegen Trump-Vertrauten Steve Bannon

Das US-Repräsentantenhaus hat eine Anklage gegen den Rechtspopulisten Steve Bannon wegen einer Behinderung des Kongresses bei der Aufarbeitung der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar beantragt. Die Kongresskammer votierte für diesen Schritt, weil der frühere Berater von Ex-Präsident Donald Trump eine Aussage vor einem Untersuchungsausschuss verweigert. Neben den Abgeordneten der Demokraten von Präsident Joe Biden stimmten auch neun von Trumps Republikanern gegen Bannon.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Einzelhandelsumsatz Sep -0,2% gg Vm; -1,3% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz Sep PROG: +0,4% gg Vm; -0,6% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Sep -0,6% gg Vm; -2,6% gg Vj

Japan/Kernverbraucherpreise Sep +0,1% (PROG: +0,1%) gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Sep +0,2% gg Vj

Japan/Verbraucherpreise Sep +0,4% gg Vm

Malaysia Verbraucherpreise Sep +2,2% (PROG: +2,1%) gg Vorjahr

Malaysia Verbraucherpreise Sep +0,2% gg Vormonat

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 22, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)