Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Institut: Kurzarbeit steigt wieder

Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung erstmals seit Februar gestiegen. Im November nahm sie auf 608.000 von 598.000 im Vormonat zu, schätzt das Institut aufgrund seiner Umfragen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Das sind 1,8 Prozent der Beschäftigten. Die Zahlen für den Vormonat wurden revidiert. In der Industrie wuchs die Zahl von 271.000 auf 302.000 Beschäftigte (4,3 Prozent). "Die Flaschenhals-Rezession, die durch fehlende Vorprodukte zustande kommt, macht sich hier bemerkbar", sagte Ifo-Umfrageexperte Stefan Sauer.

Stimmmung in Chinas Servicesektor im November verschlechtert

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im November verlangsamt. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 52,1 (Oktober: 53,8) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Grund für den Rückgang seien neue Corona-Ausbrüche, weshalb die Nachfrage gedämpft war.

Türkische Inflation steigt im November auf Dreijahreshoch

Die jährliche Inflationsrate in der Türkei ist im November den sechsten Monat in Folge gestiegen. Sie erklomm ein Dreijahreshoch, da eine schwächere Lira und höhere Inflationserwartungen die Preise weiter nach oben trieben. Die Verbraucherpreise stiegen im November um 21,31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistikamt Turkstat mitteilte. Im Oktober hatte die Rate 19,89 Prozent betragen.

Scholz soll nächsten Mittwoch zum Kanzler gewählt werden

Olaf Scholz (SPD) soll am kommenden Mittwoch zum neuen Bundeskanzler gewählt werden. Der Termin, der bereits erwartet worden war, wurde von der SPD-Fraktion bestätigt. Zuvor hatte die Bundestagsverwaltung lediglich mitgeteilt, die Wahl werde "voraussichtlich am Mittwoch, 8. Dezember 2021", stattfinden.

Merkel wirbt zum Abschied für Perspektivwechsel und "Ausgleich der Interessen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu ihrem Abschied vom Amt für mehr gegenseitiges Verständnis geworben und zugleich die Leugnung von Fakten und das Verbreiten von Verschwörungstheorien scharf verurteilt. "Unsere Demokratie lebt von der Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung und zur Selbstkorrektur", sagte Merkel beim Großen Zapfenstreich zu ihren Ehren in Berlin. "Sie lebt vom steten Ausgleich der Interessen und von dem Respekt voreinander. Sie lebt von Solidarität und Vertrauen."

2.000 Menschen in Quarantäne nach Omikron-Fällen an Schule in Genf

Nach der Entdeckung von zwei Fällen der Omikron-Variante des Coronavirus in einer Schule in Genf sind rund 2.000 Menschen, darunter 1.600 Kinder unter Quarantäne gestellt worden. "Es ist unerlässlich, die Verbreitung der Variante in unserem Land zu bremsen", begründeten die Gesundheitsbehörden der Kantone Waadt, wo sich der betroffene Campus der Schule befindet, und Genf die drastische Maßnahme.

Ankara verbittet sich "Einmischung" des Europarats im Fall Kavala

Angesichts drohender Strafmaßnahmen wegen der anhaltenden Inhaftierung des türkischen Kulturförderers und Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala hat Ankara den Europarat aufgefordert, auf jegliche "Einmischung" in seine Justizangelegenheiten zu verzichten. "Aus Rücksicht auf das laufende Gerichtsverfahren fordern wir den Europarat auf, keine Entscheidung zu treffen, die eine Einmischung in die unabhängige Justiz darstellen würde", erklärte das türkische Außenministerium.

Shutdown in den USA nach Verabschiedung von Übergangshaushalt vorerst abgewendet

Nach tagelangen Verhandlungen hat der US-Kongress eine drohende Haushaltssperre in letzter Minute abgewendet. Der Senat stimmte einem Übergangshaushalt mit 69 zu 28 Stimmen zu. Zuvor hatte bereits das Repräsentantenhaus grünes Licht gegeben. US-Präsident Joe Biden hat nun bis Freitag Mitternacht (Ortszeit) Zeit, das Gesetz zu verkünden. Der Übergangshaushalt stellt eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 18. Februar sicher.

Twitter sperrt fast 3.500 Nutzerkonten wegen staatsnaher Propaganda

Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat wegen des Vorwurfs staatsnaher Propaganda fast 3.500 Nutzerkonten gesperrt. 2.048 und damit deutlich mehr als die Hälfte der Konten hätten die Darstellung der Kommunistischen Partei Chinas zum Umgang mit der muslimischen Minderheit der Uiguren verbreitet, erklärte das Unternehmen. 112 weitere gesperrte Konten hätten in Verbindung zu einem Unternehmen gestanden, das von der Regionalregierung der Provinz Xinjiang unterstützt wird, in der die Uiguren leben.

IWF fordert rasche Maßnahmen der G20 zur Schuldenumstrukturierung für arme Länder

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die G20-Länder dazu aufgerufen, das Schuldenproblem der armen Länder "mit Nachdruck" anzugehen, zumal sich die Lage durch die anhaltende Corona-Pandemie verschärfe. Einigen Ländern drohe der "wirtschaftliche Zusammenbruch", sollten die Gläubiger der G20 es ablehnen, "die Umstrukturierung der Schulden zu beschleunigen und den Schuldendienst auszusetzen, während darüber verhandelt wird", erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgieva am Donnerstag in einem Blog. Welchen Ländern der Kollaps droht, blieb offen.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Industrieproduktion Okt +0,9% gg Vm

Frankreich/Industrieproduktion Okt PROGNOSE: +0,3% gg Vm

Frnakreich/Industrieproduktion Sep rev -1,5% (vorl: -1,3%) gg Vm

Thailand Verbraucherpreise Nov +2,71% gg Vorjahr (PROG +2,55%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 03, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)