Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche HVPI-Inflation lässt im Dezember leicht nach

Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im Dezember auf einem hohen Niveau leicht nachgelassen. Wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank der HVPI auf eine Jahresrate von 5,7 (Vormonat: 6,0) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 6. Januar. Das Preisniveau zog in den vergangenen Monaten vor allem deshalb so kräftig an, weil die Güternachfrage nach dem Krisenjahr 2020 überraschend schnell wieder gestiegen ist.

Ifo: Viele Unternehmen wollen ihre Preise weiter erhöhen

Auf deutsche Verbraucher und Unternehmen kommen weitere Preissteigerungen zu. Laut dem Ifo Institut geben die Unternehmen die gestiegenen Kosten für Energie sowie bei der Beschaffung von Vorprodukten und Handelswaren weiter. Die Ifo-Preiserwartungen, bei denen Unternehmen nach ihren Plänen für Preiserhöhungen in den kommenden drei Monaten befragt werden, sind im Dezember nur geringfügig gesunken auf 44,6 Punkte. Im November hatten sie mit 44,9 einen historischen Höchststand erreicht.

Auftragsbestand der deutschen Industrie auf neuem Rekordhoch

Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im November weiter gestiegen und hat ein neues Rekordniveau erreicht. Verglichen mit dem Vormonat nahm er um 1,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Bereits im Juni, Juli, August und September waren Höchststände markiert worden. Der Auftragsbestand befindet sich auf dem höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015.

Stärkste Inflation in Großbritannien seit 1992

Die Verbraucherpreise in Großbritannien stiegen im Dezember so stark wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr, was auf Unterbrechungen in der Versorgungskette und höhere Energiekosten zurückzuführen ist. Wie das Statistikamt mitteilte, erhöhten sich die Lebenshaltungskosten um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach einem Anstieg von 5,1 Prozent im November. Die jährliche Inflationsrate im Dezember ist die höchste seit März 1992.

UNO: Weltweiter Tourismus frühestens 2024 auf Vor-Corona-Niveau

Die Zahl der Touristen weltweit wird nach Schätzungen der Welttourismusorganisation (UNWTO) frühestens 2024 wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreichen. Wie die UN-Organisation in Madrid mitteilte, wurde 2021 zwar ein Zuwachs von 4 Prozent gegenüber dem ersten Corona-Jahr verzeichnet. Die Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante mache die Erholung aber gerade wieder zunichte.

Polen erhöht nach Cyberangriff auf Ukraine Warnstufe

Nach dem Cyberangriff auf die Ukraine hat Polen seine Cybersicherheits-Warnstufe erhöht. Wie das Digitalministerium in Warschau mitteilte, soll die niedrigste der vier Warnstufen vorerst bis Sonntag gelten. Die Einstufung verpflichtet die polnischen Behörden dazu, die Sicherheit ihrer Informations- und Kommunikationssysteme verstärkt zu überwachen. Das Ministerium erklärte, es bestehe die "Möglichkeit einer Verletzung der Sicherheit elektronischer Kommunikation".

Slowenien erwägt engere Beziehungen mit Taiwan

Slowenien erwägt eine Intensivierung der Beziehungen zu Taiwan. Seine Regierung bereite den Austausch staatlicher Vertreter mit Taipeh vor, sagte der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa laut einem Transkript eines Interviews mit einem indischen Fernsehsender. An Chinas Taiwan-Politik übte Jansa Kritik.

Emirate fordern nach Huthi-Angriff UN-Dringlichkeitssitzung

Nach dem Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf die Vereinigten Arabischen Emirate hat der Golfstaat eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherherheitsrates gefordert. Der Sicherheitsrat müsse "mit einer Stimme sprechen" und sich der "entschiedenen und unmissverständlichen Verurteilung dieser Terroranschläge anschließen, die unter völliger Missachtung des Völkerrechts verübt wurden", verlangte die UN-Botschafterin der Emirate, Lana Nusseibeh. Das Datum und die Modalitäten des geforderten Treffens müssen noch festgelegt werden.

USA warnen vor möglichen russischen Atomwaffen in Belarus

Inmitten der Ukraine-Krise haben die USA vor einer möglichen künftigen Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus gewarnt. Eine Vertreterin des US-Außenministeriums sagte, eine von Machthaber Alexander Lukaschenko vorangetriebene Verfassungsänderung könnte darauf hindeuten, dass das Land eine Stationierung sowohl konventioneller als auch atomarer Waffen Russlands auf seinem Territorium erlauben könnte. Dies wäre eine "Herausforderung für die europäische Sicherheit, die nach einer Antwort verlangen könnte".

U-Ausschuss zur Kapitol-Erstürmung lädt Trump-Anwalt Giuliani vor

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols vor einem Jahr hat den ehemaligen Anwalt von Ex-US-Präsident Donald Trump, Rudy Giuliani, sowie drei weitere Trump-Mitarbeiter vorgeladen. Die vier Vorgeladenen "haben unbewiesene Theorien über Wahlbetrug aufgestellt, Bestrebungen vorangetrieben, die Wahlergebnisse zu kippen, oder standen in direktem Kontakt mit dem ehemaligen Präsidenten, um die Auszählung der Wählerstimmen zu stoppen", erklärte der Ausschussvorsitzende Bennie Thompson.

Apple warnt Politik vor Datenschutz-Aufweichung durch neue Gesetze

Apple hat vor einer Aufweichung des Datenschutzes gewarnt, sollte der US-Senat seine geplante Gesetzgebung zur Einhegung der großen Technologiekonzerne umsetzen. Der Konzern befürchtet, dass die geplanten Vorschriften ein von Apple im vergangenen Jahr eingeführtes Datenschutz-Tool schwächen, welches bereits Facebook, Snapchat und anderen Online-Werbern zu schaffen macht, die auf Nutzerdaten angewiesen sind.

Ex-Geisel Betancourt will bei Präsidentschaftswahl in Kolumbien antreten

20 Jahre nach ihrer Geiselnahme durch die Farc-Rebellen will die Politikerin Ingrid Betancourt erneut bei der Präsidentschaftswahl in Kolumbien antreten. Die 59-Jährige, die an der Spitze der kleinen Umweltpartei Verde Oxígeno steht, kündigte ihre Teilnahme an einer Vorwahl an, bei der die Kandidatin oder der Kandidat des Parteienbündnisses Koalition der Hoffnung für die Wahl im Frühjahr bestimmt werden soll.

NGO: China soll Staatsbürger im Ausland zur Rückkehr gezwungen haben

Einem neuen Bericht zufolge hat Peking seit 2014 fast 10.000 chinesische Staatsangehörige im Ausland mit Hilfe außergerichtlicher Zwangsmaßnahmen zur Rückkehr nach China gezwungen. Die in Spanien ansässige Menschenrechtsorganisation Safeguard Defenders berichtete, dass es sich dabei nur um die "Spitze des Eisbergs" handeln könnte. In dem Bericht wird Peking beschuldigt, unter dem Deckmantel der Korruptionsbekämpfung illegal Regimekritiker im Ausland zu verfolgen.

Reparatur des Unterseekabels nach Tonga könnte einen Monat dauern

Die Reparatur des durch den Vulkanausbruch bei Tonga beschädigten Unterseekabels soll nach Angaben Neuseelands mindestens einen Monat dauern. Die US-Kabelfirma SubCom habe mitgeteilt, dass es "mindestens vier Wochen" dauern werde, bis die Verbindung des von einem Tsunami schwer getroffenen Pazifikstaats Tonga zur Außenwelt wiederhergestellt ist, erklärte das Außenministerium in Neuseeland. Das Kabel war bei der Eruption eines Unterwasservulkans am Samstag an zwei Stellen durchtrennt worden.

Mehr als 100 Millionäre fordern Vermögenssteuer für Superreiche

Angesichts von Rekordgewinnen der Superreichen im Zuge der Corona-Pandemie haben mehr als 100 Millionärinnen und Millionäre eine dauerhafte jährliche Vermögenssteuer für die Reichsten gefordert. Die Gruppen Patriotic Millionaires, Millionaires for Humanity und Tax Me Now richteten in einem offenen Brief einen Appell an die Regierungen. "Besteuert uns, die Reichen, und zwar jetzt", erklärten sie darin nach Angaben der Nothilfeorganisation Oxfam.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Verbraucherpreise Dez +0,5% gg Vm; +5,4% gg Vj

GB/Verbraucherpreise Dez PROG: +0,4% gg Vm; +5,2% gg Vj

GB/Verbraucherpreise Kern Dez +0,5% gg Vm; +4,2% gg Vj

GB/Verbraucherpreise Kern Dez PROG: +0,3% gg Vm; +3,9% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)