Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Auftragsbestand deutscher Industrie steigt - Auftragsreichweite sinkt

Der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland hat im Juni erneut zugenommen und damit abermals einen Rekordwert erreicht. Allerdings ging die Auftragsreichweite erstmals seit längerer Zeit zurück. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhten sich die Auftragsbestände gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lagen um 14,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich um 2,0 Prozent, während die aus dem Ausland um 0,3 Prozent abnahmen. Die Reichweite des Auftragsbestands sank auf 8,0 (Mai: 8,1) und ging damit erstmals seit längerer Zelt zurück.

Britische Inflation im Juli bei 10,1% - höher als erwartet

Der Inflationsdruck in Großbritannien hat im Juli deutlicher als erwartet zugenommen. Laut Mitteilung der Statistikbehörde stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen um 10,1 (Juni: 9,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,4 Prozent und eine Jahresteuerung von 9,8 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 0,3 Prozent auf Monats- und 6,2 Prozent auf Jahressicht. Volkswirte hatten eine Jahreskernteuerung von nur 6,0 Prozent prognostiziert.

Neuseelands Zentralbank hebt Leitzins um 50 Basispunkte an

Neuseelands Zentralbank hat ihre Geldpolitik erneut gestrafft. Wie sie am Morgen mitteilte, steigt die Cash Rate um 50 Basispunkte auf 3,00 Prozent. Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) begründete den vierten Zinsschritt dieser Größenordnung in Folge mit der Notwendigkeit, die Inflation einzudämmen. Die RBNZ erklärte, sie wolle die Ausgabe deutlich genug bremsen, um die Inflation in den Zielbereich von 1 bis 3 Prozent zurückzubringen.

Japans Exporte steigen im Juli 17. Monat in Folge

Die japanischen Exporte sind im Juli den 17. Monat in Folge gestiegen, getrieben von einer starken Nachfrage nach Autos und mineralischen Brennstoffen. Die Exporte legten gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr um 19 Prozent zu, wie Daten des Finanzministeriums am Mittwoch zeigten. Sie legten damit etwas stärker als die von Factset befragten Ökonomen mit 18,2 Prozent erwartet hatten. Im Juni hatten die Ausfuhren um 19,4 Prozent zugenommen.

API-Daten zeigen Rückgang der US-Rohöllagerbestände

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 0,4 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 2,2 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 4,5 Millionen Barrel nach minus 0,6 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA), die am Mittwoch veröffentlicht werden, erwarten Volkswirte beim Rohöl eine Zunahme von 0,1 Millionen und bei Benzin ein Minus von 0,9 Millionen Barrel.

Polen wirft Deutschland und Frankreich "De-facto-Oligarchie" in der EU vor

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Deutschland und Frankreich vorgeworfen, die Europäische Union wie eine "De-Facto-Oligarchie" zu führen. In einem Meinungsbeitrag in der französischen Tageszeitung "Le Monde" zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine schrieb der polnische Regierungschef am Dienstag, auf dem Papier seien zwar alle Mitgliedsstaaten gleich, aber "die politische Praxis zeigt, dass die deutsche und die französische Stimme ein vorrangiges Gewicht haben", schrieb Morawiecki weiter. "Wir haben es mit einer formalen Demokratie und einer De-facto-Oligarchie zu tun, innerhalb derer die Macht von den Stärksten ausgeübt wird".

Kanzler Scholz telefoniert mit saudiarabischem Kronprinzen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Dienstag mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman telefoniert. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mitteilte, tauschten sich der Kanzler und der Kronprinz über die bilaterale Zusammenarbeit und regionale Themen, insbesondere den Krieg im Jemen, sowie wirtschaftspolitische Fragen aus. Sie sprachen demnach auch über die Kooperation in der G20-Staatengruppe sowie den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen globale Auswirkungen.

Biden unterzeichnet milliardenschweres Klima- und Sozialpaket

US-Präsident Joe Biden hat das milliardenschwere Klimaschutz- und Sozialpaket - einen großen Erfolg für seine Demokratische Partei - mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. "Eine Nation kann transformiert werden", sagte Biden am Dienstag bei der Unterzeichnung des Gesetzestextes im Weißen Haus. "Das ist es, was jetzt geschieht."

Kreml-Kritiker Nawalny fordert weitergehende Sanktionen gegen Oligarchen

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat wegen des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine deutlich weitergehende Sanktionen des Westens gegen russische Oligarchen gefordert. Der Oppositionspolitiker schrieb am Dienstag in Onlinenetzwerken, westliche Sanktionen würden bislang nur 46 der laut dem Magazin "Forbes" 200 reichsten Menschen Russlands betreffen. "Für mich klingt das nicht nach einem umfassenden Krieg gegen Putins Oligarchen", erklärte Nawalny.

Trump-Kritikerin Liz Cheney unterliegt bei Vorwahlen in Wyoming

Die als scharfe Kritikerin von Ex-US-Präsident Donald Trump bekannte konservative Abgeordnete Liz Cheney ist bei Vorwahlen ihrer Republikanischen Partei im Bundesstaat Wyoming unterlegen. Die Tochter des früheren Vizepräsidenten Dick Cheney verlor bei der Wahl am Dienstag gegen die von Trump unterstützte Bewerberin Harriet Hageman, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Cheney, die wohl schärfste parteiinterne Kritikerin des früheren Präsidenten, wird nun ihren Sitz im Repräsentantenhaus in Washington verlieren.

Washington kürzt Wasseranteil aus Colorado River für Bundesstaaten und Mexiko

Zum Schutz des Colorado Rivers in den USA müssen mehrere Bundesstaaten und auch Mexiko Einschnitte bei der Wasserversorgung hinnehmen. Die US-Regierung teilte am Dienstag mit, dass es den vom Wasser des Flusses abhängigen Regionen trotz jahrelanger Warnungen nicht gelungen sei, ihren Bedarf ausreichend zu senken. Deswegen werde Washington die Wasserzuteilung kürzen. Der Colorado River ist die Lebensader des Westens der USA. Nach mehr als zwei Jahrzehnten mit weit unterdurchschnittlichen Niederschlägen hat der Fluss einen kritischen Pegelstand erreicht.

Frühere Äußerungen über britische Arbeiter bringen Liz Truss in Verlegenheit

Frühere Äußerungen der britischen Außenministerin Liz Truss über Arbeiter haben die Favoritin im Rennen um die Nachfolge des britischen Regierungschefs Boris Johnson in Verlegenheit gebracht. In einer am Dienstag von der Zeitung The Guardian veröffentlichten Tonaufnahme sagt Truss, britischen Arbeitern würden "Fertigkeit und Eifer" fehlen. "Mentalität und Einstellung" britischer Arbeiter seien mitverantwortlich für die relativ niedrige Produktivität des Landes.

Nordkorea feuert erneut zwei Raketen ab

Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas erneut zwei Raketen abgefeuert. Am frühen Mittwochmorgen habe Nordkorea von Onchon in der Provinz Pjongan aus zwei Marschflugkörper ins Meer gefeuert, erklärte das Verteidigungsministerium in Seoul. Das Militär der USA und Südkoreas werteten derzeit die Daten aus. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap ist es der erste nordkoreanische Marschflugkörper-Test seit Januar. Marschflugkörper fallen nicht unter die UN-Sanktionen gegen das international isolierte kommunistische Land.

GROßBRITANNIEN

Erzeugerpreise (Output) Juli +1,6% gg Vm; +17,1% gg Vj

Erzeugerpreise (Input) Juli +0,1% gg Vm; +22,6% gg Vj

JAPAN

Maschinenbauaufträge Kern Juni +0,9% (PROG: +1,3%) gg Vm

Maschinenbauaufträge Kern Juni +6,5% gg Vj

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August 17, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)