Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutscher Auftragseingang im August weitaus schwächer als erwartet

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im August weitaus schwächer als erwartet entwickelt, was vor allem an fehlenden Großaufträgen lag. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,4 Prozent und lagen um 4,1 (Juli: 11,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,5 Prozent prognostiziert. Das für Juli vorläufig gemeldete Minus von 1,1 Prozent wurde allerdings auf einen Zuwachs von 1,9 Prozent revidiert.

LBBW: Lage in deutscher Industrie besser als Stimmung

Trotz des unerwartet deutlichen Bestellrückgangs sind die Daten zum deutschen Auftragseingang im August nach Aussage von LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch besser als auf den ersten Blick erkennbar. "Die deutliche Aufwärtsrevision für Juli und das Plus ohne Großaufträge im August zeigen, dass die tatsächliche Lage in der Industrie bislang noch besser ist als die Stimmung", schreibt er in einem Kommentar. Dennoch stünden die Zeichen weiterhin auf Abschwung. Der Auftragseingang aus dem Inland habe sich in den vergangenen Monaten systematisch schlechter entwickelt als der aus dem Ausland.

ESM-Chef Regling sieht Euro gesichert

Für den langjährigen Chef des Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, gibt es "keinen Zweifel, dass der Euro bestehen bleibt. Der Euro hat als junge Währung schon vier Krisen in 15 Jahren ganz gut gemeistert und ist die zweitstärkste Währung der Welt", sagte Regling der Süddeutschen Zeitung. Der ESM hat im Lauf der Jahre fast 300 Milliarden Euro Hilfskredite an Euro-Länder wie Griechenland, Portugal und Spanien vergeben.

Fitch senkt Ausblick für Großbritannien und BoE auf negativ

Die Ratingagentur Fitch wird pessimistischer für die Bonitätseinstufung Großbritanniens und der Bank of England (BoE). Wie die Agentur mitteilte, hat sie die Ausblicke sowohl für das Länder-Rating als auch für die Einstufung der Notenbank auf negativ von stabil gesenkt. Fitch begründete den schlechteren Ausblick für das Vereinigte Königreich mit dem "großen und nicht finanzierten Fiskalpaket, das als Teil des Wachstumsplans der neuen Regierung angekündigt wurde".

Selenskyj: Ukraine erobert weitere Ortschaften in Südukraine zurück

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung weiterer drei bisher russisch besetzter Ortschaften in der südukrainischen Region Cherson gemeldet. Die Orte Nowowoskresenske, Nowogrygoriwka und Petropawliwka seien "in den vergangenen 24 Stunden befreit worden", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gehe weiter.

Russischer Abgeordneter: Militär muss aufhören zu lügen

Ein hochrangiger russischer Parlamentarier hat die Armee aufgefordert, "mit dem Lügen" über den Militäreinsatz in der Ukraine aufzuhören. "Das Volk weiß es. Unser Volk ist nicht dumm", sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, im Onlinedienst Telegram. "Und es sieht, dass wir nicht bereit sind, ihm auch nur einen Teil der Wahrheit zu sagen." Dies könne zu einem Verlust von Glaubwürdigkeit führen.

Opec-Allianz kürzt Förderung um 2 Millionen Barrel

Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) und ihre von Russland angeführten Verbündeten haben sich Delegierten zufolge darauf geeinigt, die Förderung um 2 Millionen Barrel pro Tag zu kürzen. Dies wird wahrscheinlich die bereits hohen globalen Energiepreise in die Höhe treiben und dem erdölexportierenden Russland helfen, für seinen Krieg in der Ukraine zu bezahlen.

USA kritisieren Opec-Förderkürzung

Die USA haben verärgert auf die nun angekündigte deutliche Produktionssenkung der Opec-Allianz reagiert. "Der Präsident ist enttäuscht über die kurzsichtige Entscheidung der Opec+", erklärten der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, und Bidens wirtschaftspolitischer Berater Brian Deese. Die Produktionssenkung werde Länder treffen, die angesichts hoher Erdölpreise bereits "taumeln" würden.

USA vor Lockerung der Venezuela-Sanktionen - Kreise

Die US-Regierung bereitet Informanten zufolge eine Lockerung der Sanktionen gegen das autoritäre Regime Venezuelas vor, um der Chevron Corp die Wiederaufnahme der Erdölförderung zu ermöglichen. Damit ergäbe sich ein Weg für eine mögliche Wiederöffnung der US-amerikanischen und europäischen Märkte für Ölexporte aus Venezuela. Im Gegenzug für die deutliche Lockerung der Sanktionen würde die Regierung des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro die seit langem unterbrochenen Gespräche mit der Opposition des Landes wieder aufnehmen

US-Gericht erklärt Schutzprogramm für junge Einwanderer für unrechtmäßig

Ein US-Berufungsgericht hat das sogenannte Daca-Schutzprogramm für junge Einwanderer ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht für unrechtmäßig erklärt. Das Gericht bestätigte einen Gerichtsentscheid vom Juli 2021 gegen das vom früheren US-Präsidenten Barack Obama entworfene Programm, das manche minderjährige Einwanderer vor der Ausweisung schützt. Der Entscheidung zufolge behalten aber rund 600.000 Menschen, die derzeit schon in dem Programm sind, ihren Status. Neuaufnahmen sind allerdings nicht mehr möglich.

Ausgeschiedene Mitte-Rechts-Kandidatin in Brasilien unterstützt Lula in Stichwahl

In Brasilien hat die ausgeschiedene Mitte-Rechts-Kandidatin Simone Tebet dem linksgerichteten Präsidentschaftskandidaten Luiz Inácio Lula da Silva ihre Unterstützung zugesichert. Sie werde in der Stichwahl für Lula stimmen, "weil ich bei ihm einen Einsatz für die Demokratie und die Verfassung sehe, die ich bei dem Präsidenten (Jair Bolsonaro) nicht erkenne", erklärte Tebet vor Journalisten in São Paulo. Ihre Partei MDB gab hingegen keine Wahlempfehlung für die Stichwahl ab.

Nordkorea feuert zwei Kurzstrecken-Raketen ins Meer

Nordkorea hat zum sechsten Mal innerhalb weniger Tage ballistische Raketen abgefeuert. Zwei Kurzstrecken-Raketen seien ins Meer vor der Ostküste Nordkoreas geschossen worden, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Dabei habe es sich anscheinend um einen anderen Raketentyp als bei vorherigen Starts gehandelt. Pjöngjang rechtfertigte die Abschüsse als Vergeltungsmaßnahmen für die gemeinsamen Militärübungen von Südkorea und den USA.

+++ Konjunkturdaten +++

Niederlande Inflationsrate Sep 14,5% - CBS

Niederlande Inflationsrate Aug war 12,0% - CBS

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

October 06, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)