Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Chinas Industrie-PMI im November gesunken

Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im November nach offiziellen Angaben gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 48,0 (Oktober: 49,2), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 48,9 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

BdB: BIP-Anstieg von 1,8 Prozent 2022 und mildere Rezession 2023 möglich

Die deutsche Wirtschaft ist besser als erwartet durch den Sommer gekommen und auch die für kommendes Jahr erwartete Rezession könnte womöglich milder ausfallen. Das sind Kernaussagen eines neuen Berichts zur Unternehmensfinanzierung, den der Bundesverband deutscher Banken (BdB) in Kürze veröffentlichen will. Wegen der recht robusten Wirtschaftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf scheint demnach für 2022 ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) "von 1,8 Prozent möglich zu sein". Für das kommende Jahr rechnet der Bankenverband "mit einem BIP-Rückgang von etwa einem halben Prozent".

Ifo-Institut: Materialknappheit in der Industrie rückläufig

Die Materialknappheit in der Industrie ist nach einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zurückgegangen. Im November berichteten darüber 59,3 Prozent der befragten Firmen nach 63,8 Prozent im Oktober, wie das Institut mitteilte. Das sei der niedrigste Wert seit April 2021. "Die Zahlen machen Hoffnung. Dennoch kann noch nicht von einer tiefgreifenden Entspannung gesprochen werden", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Viele Aufträge können noch immer nicht abgearbeitet werden."

Türkische Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 3,9 Prozent

Die türkische Wirtschaft ist im dritten Quartal gewachsen, allerdings langsamer als im Vorquartal. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte auf Jahressicht um 3,9 Prozent zu, nachdem es im zweiten Quartal um 7,7 Prozent gestiegen war, wie das türkische Statistikamt Turkstat berichtete. Ökonomen hatten nach dem Factset-Konsens erwartet, dass sich das Wachstum im dritten Quartal auf 4,7 Prozent verlangsamen würde.

Scholz, IWF und WTO warnen vor Deglobalisierung und Protektionismus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Spitzen führender globaler Finanz- und Wirtschaftsorganisationen haben gemeinsam vor einem Ende der Globalisierung und dem Aufbrechen des Welthandels in Blöcke gewarnt. Nötig sei eine enge Zusammenarbeit der internationalen Organisationen, wie Scholz nach einem Treffen in Berlin erklärte. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) warnte zudem, dass die Hälfte der Europäischen Union aufgrund der wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in eine Rezession schlittern werde.

Heil: "Müssen Fachkräfteeinwanderung massiv wollen"

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat mit Blick auf das geplante neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine andere Haltung gegenüber Migranten gefordert. "Wir dürfen Fachkräfteeinwanderung nicht einfach bürokratisch hinnehmen wie in der Vergangenheit, sondern wir müssen sie massiv wollen", sagte er im Interview mit dem SWR-Hauptstadtstudio. "Unser Ziel ist das modernste Einwanderungsrecht in Europa, denn wir konkurrieren mit vielen Ländern um kluge Köpfe und helfende Hände."

FDP dringt auf Freihandelsabkommen mit den USA

Vor der lange verzögerten Ratifizierung des Ceta-Freihandelsabkommens zwischen der EU und Kanada durch den Bundestag dringt die FDP auf einen weiteren Ausbau des Freihandels. Dass der Bundestag in dieser Woche die deutsche Zustimmung zu Ceta beschließt, sei "ein wichtiges Zeichen für die deutsche und europäische Wirtschaft und unsere Partner in der Welt", sagte FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler der Nachrichtenagentur AFP. Nun müsse ein "Neustart der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA" folgen.

49-Euro-Ticket soll am 1. April starten

Das 49-Euro-Ticket soll nun voraussichtlich zum 1. April 2023 starten. Darauf verständigten sich die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern auf einer Sonderkonferenz, wie Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) als Konferenzvorsitzende anschließend mitteilte. Keine Einigung gab es demnach über einen Zeitpunkt für ein Ende der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Ursprünglich war der Start der bundesweiten 49-Euro-Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr, die offiziell Deutschlandticket heißen soll, für den 1. Januar vorgesehen gewesen.

Opec+ wird Fördermengen wohl konstant halten - Delegierte

Die Opec und andere große Erdölproduzenten werden bei ihrem Treffen am Sonntag wahrscheinlich beschließen, die Fördermengen konstant zu halten. Wie es von Delegierten der Gruppe im Vorfeld weiter heißt, machen sich die Ölförderländer zunehmend Sorgen über die wiederkehrenden Covid-bedingten Sperrungen in China und die anhaltende Ungewissheit über die Fähigkeit Russlands Öl zu pumpen.

Lieferung mit russischem Düngemittel auf Weg nach Afrika

Nach Hindernissen wegen der Sanktionen gegen Moskau hat eine erste Ladung mit russischen Düngemitteln die Niederlande Richtung Malawi verlassen. An Bord des vom Welternährungsprogramm gecharterten Schiffes seien 20.000 Tonnen Düngemittel, sagte ein niederländischer Zollbeamter der Nachrichtenagentur AFP. Die Lieferung soll an der Ostküste Afrikas in Mosambik entladen und von dort nach Malawi transportiert werden.

Frankreichs Präsident Macron zu Staatsbesuch in den USA eingetroffen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist am Dienstag (Ortszeit) zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in den USA eingetroffen. Der Staatschef landete am Abend auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews nahe Washington, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Es ist der erste Staatsbesuch überhaupt, zu dem US-Präsident Joe Biden einlädt.

USA richten im März zweiten Demokratie-Gipfel aus

Die USA tragen im kommenden März einen zweiten Demokratie-Gipfel aus. Das Treffen wird gemeinsam mit Costa Rica, den Niederlanden, Südkorea und Sambia organisiert, wie das Weiße Haus mitteilte. Der zweite "Gipfel für Demokratie" am 29. und 30. März solle zeigen, wie Demokratien Ergebnisse für ihre Bürger liefern und am besten in der Lage seien, auf die "drängendsten Herausforderungen der Welt" zu antworten, erklärte die US-Präsidentschaft.

Pentagon sieht bis 2035 Verdreifachung von Chinas Atomwaffenarsenal

Chinas Atomwaffenarsenal dürfte sich nach Einschätzung der USA bis 2035 mehr als verdreifachen. In einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums heißt es, China verfüge inzwischen über mehr als 400 atomare Sprengköpfe. "Wenn China das Tempo seiner atomaren Expansion beibehält, wird es (bis 2035) wahrscheinlich ein Arsenal von rund 1.500 Sprengköpfen haben."

US-Milizgründer wegen Kapitol-Sturms der "aufrührerischen Verschwörung" schuldig

Der Gründer der rechtsextremen US-Miliz Oath Keepers, Stewart Rhodes, ist wegen der Kapitol-Erstürmung vom Januar 2021 der "aufrührerischen Verschwörung" schuldig gesprochen worden. Ein Geschworenengericht der Hauptstadt Washington sprach den 57-Jährigen und einen weiteren Anführer der Oath Keepers dieses besonders schwerwiegenden Anklagepunktes schuldig. Ihnen drohen damit bis zu 20 Jahre Gefängnis, das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

Zusammenstöße mit der Polizei bei Protesten in China

In China ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In der südchinesischen Großstadt Guangzhou wurden Polizisten nach Angaben von Augenzeugen und laut Videoaufnahmen in der Nacht auf Mittwoch mit Gegenständen beworfen. Es gab demnach auch mehrere Festnahmen.

Chinas Behörden schlagen bei Covid-Beschränkungen mildere Töne an

Die chinesischen Gesundheitsbehörden haben nach den Protesten im Land gegen den strengen Corona-Kurs ihre Aussagen zu den Risiken von Covid-19 gemildert. Zudem werden die Lokalregierungen aufgefordert, unnötige und langwierige Lockdowns zu vermeiden. Die Omikron-Variante habe weniger Todesfälle und weniger schwere Erkrankungen verursacht als frühere Covid-Varianten, sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums bei einer Pressekonferenz.

+++ Konjunkturdaten +++

Japan/Industrieproduktion Okt -2,6% (PROG: -1,4%) gg Vm

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

November 30, 2022 03:00 ET (08:00 GMT)