Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Preisauftrieb auf Erzeugerstufe lässt im Dezember weiter nach

Die jährliche Inflationsrate bei den deutschen Erzeugerpreisen hat im Dezember zum dritten Mal in Folge nachgelassen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stiegen die Preise auf der Erzeugerstufe um 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im November hatte die Rate 28,2 Prozent betragen und im Oktober 34,5 Prozent. Der Höchststand wurde im August und September mit jeweils 45,8 Prozent gemessen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten für Dezember mit einer Rate von 22,7 Prozent gerechnet.

Deutsche Exporte in Drittstaaten sinken im Dezember deutlich

Die deutschen Exporte in Staaten außerhalb der EU sind im Dezember deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis eines Frühindikators mitteilte, sanken die Ausfuhren in sogenannte Drittstaaten gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 9,6 Prozent auf 56,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Exporte um 6,7 Prozent. "Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen", hieß es von Destatis.

Japans Verbraucherpreise erreichen höchsten Stand seit 1981

Die japanischen Verbraucherpreise (ohne frische Lebensmittel) sind nach Angaben der Regierung im Dezember um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und erreichten damit ein 41-Jahres-Hoch. Das war der neunte Monat in Folge in dem die Inflation das Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank der Bank of Japan (BoJ) übersteigt. Im November lag der Anstieg bei 3,7 Prozent.

Fed-Notenbanker Williams: "Viel zu hohe" Inflation bleibt größte Sorge

Der Präsident der New Yorker Federal Reserve, John Williams, sieht Anzeichen für eine Abschwächung des Preisanstiegs. Aber die Inflation sei nach wie vor "viel zu hoch" und die Federal Reserve "muss sich weiter bewegen", sagte John Williams. "Das geldpolitische Rad dreht sich. Aber es wird einige Zeit dauern, bis Angebot und Nachfrage wieder in Einklang und ins Gleichgewicht kommen, also müssen wir in Bewegung bleiben", sagte Williams.

Fed-Vize Brainard: Geldpolitik muss für einige Zeit restriktiv sein

Fed-Vize Lael Brainard hat die Notwendigkeit unterstrichen, die Zinsen hoch zu halten. "Selbst mit der jüngsten Abschwächung bleibt die Inflation hoch, und die (Geld-)Politik wird noch einige Zeit hinreichend restriktiv sein müssen, um sicherzustellen, dass die Inflation dauerhaft auf 2 Prozent zurückgeht", sagte Brainard in einer Rede an der University of Chicago Booth School of Business.

Chinas Notenbank lässt LPR-Referenzzins für Bankkredite stabil

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,65 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,3 Prozent. Die Loan Prime Rate ist einer der Leitzinsen der PBoC. Sie hatte ihn im August 2019 reformiert und dient den Banken als Vorgabe für ihre Ausleihesätze.

Union mit neuem Vorschlag zur Verkleinerung des Bundestags

CDU und CSU gehen im Streit um ein neues Wahlrecht zur Verkleinerung des Bundestags auf die Ampelkoalition zu. Das geht aus einem sogenannten "Blitz-Briefing" der Fraktionsspitze hervor, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Die Unionsfraktion schlägt demnach vor, die Zahl der Wahlkreise zu verkleinern. Ebenfalls "denkbar" sei, "dass bis zu 15 Überhangsmandate unausgeglichen bleiben". In dem Schreiben heißt es, bei der Ampelkoalition bestehe "offenkundig keine Bereitschaft, über unseren Vorschlag für ein echtes Zwei-Stimmen-Wahlrecht ernsthaft zu beraten".

Bundesnetzagentur: Eventuell nicht alle geplanten LNG-Terminals nötig

Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat Zweifel an der Notwendigkeit aller geplanten Importterminals für Flüssiggas (LNG) geäußert. Es sei richtig, sich auch auf einen extrem kalten Winter vorzubereiten und "Redundanzen einzuplanen", sagte Müller dem digitalen Medienhaus Table.Media. "Aber ich denke schon, dass man im Rückblick auf die ersten Winter ohne russisches Pipeline-Gas die Statistiken nochmal genauer anschauen wird."

Britische Polizei prüft Video von Premier Sunak ohne Sicherheitsgurt

Nach der Veröffentlichung eines Videos, in dem der britische Premierminister Rishi Sunak unangeschnallt in einem fahrenden Auto zu sehen ist, hat die britische Polizei eine Untersuchung angekündigt. Der Fall werde geprüft, erklärte die Polizei am Donnerstagabend. Zuvor hatte Sunak im Internet ein Video veröffentlicht, in dem er von der Rückbank eines fahrenden Autos aus für seine eigene Politik wirbt - ohne dabei einen Sicherheitsgurt zu tragen.

Pistorius: "Niemand schließt aus, dass Leopard-Panzer geliefert werden können"

Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) schließt eine Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine nicht aus. "Niemand schließt aus, dass Leopard-Panzer geliefert werden können, oder dass die Genehmigung, die Zustimmung zu der Lieferung anderer europäischer Partner erteilt werden kann", sagte Pistorius er im Interview mit dem heute journal des ZDF. "Aber bis dahin sind noch nicht alle Fragen beantwortet, und das passiert gegenwärtig."

Litauen: "Einige Länder" werden Leopard-Panzer liefern

Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas geht davon aus, dass mehrere Verbündete der Ukraine dem Land Leopard-Panzer zur Verfügung stellen werden. "Einige Länder" hätten sich zu einer Lieferung der Kampfpanzer aus deutscher Produktion an Kiew entschlossen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. "Weitere Informationen werden morgen bei dem Treffen in Ramstein folgen", fügte er hinzu.

USA kündigen weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an

Kurz vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein haben die USA weitere Waffenlieferungen für die Ukraine im Umfang von 2,5 Milliarden US-Dollar angekündigt. Zum neuesten Hilfspaket gehören keine Kampfpanzer, aber weitere 59 Panzer vom Typ Bradley, 90 gepanzerte Fahrzeuge vom Typ Stryker, Luftabwehrsysteme vom Typ Avenger sowie tausende Schuss Munition, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte.

Biden betont in Dokumentenaffäre Bereitschaft zur Aufklärung

In der Affäre um in seinem Privathaus sowie einem früher von ihm genutzten Büro gefundene vertrauliche Regierungsunterlagen aus seiner Zeit als Vizepräsident hat US-Präsident Joe Biden seine Bereitschaft zur Aufklärung betont. "Wir kooperieren vollumfänglich und freuen uns darauf, diese Sache schnell zu klären", sagte Biden bei einem Besuch im US-Bundesstaat Kalifornien auf Reporterfragen. Die Sache sei bedeutungslos: "Ich denke, Sie werden herausfinden, dass da nichts ist."

Lula trifft Biden am 10. Februar in Washington

Brasiliens neuer Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva wird am 10. Februar von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen. Lula werde am 9. Februar zu einem zweitägigen Besuch nach Washington reisen, teilte die brasilianische Präsidentschaft mit. Der linksgerichtete Politiker hat sich zum Ziel gesetzt, die diplomatischen Beziehungen zu den USA und anderen Ländern wieder zu verbessern, nachdem sie sich unter seinem rechtsradikalen Vorgänger Jair Bolsonaro verschlechtert hatten.

+++ Konjunkturdaten +++

GB/Einzelhandelsumsatz Dez -1,0% gg Vm; -5,8% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz Dez PROG: +0,3% gg Vm; -4,3% gg Vj

GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Dez -1,1% gg Vm; -6,1% gg Vj

GB/GfK-Verbrauchervertrauen Jan -45 (Dez: -42)

GB/GfK-Verbrauchervertrauen Jan PROGNOSE: -40

Malaysia Verbraucherpreise Dez +3,8% (PROG: +3,7%) gg Vorjahr

Malaysia Verbraucherpreise Dez +0,2% gg Vormonat

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2023 03:00 ET (08:00 GMT)