Zürich (awp) - Die Ökonomen der Grossbank UBS bleiben für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz relativ pessimistisch. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) werde im laufenden Jahr um 0,7 Prozent und im kommenden Jahr um 0,9 Prozent steigen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Die Grossbank bestätigt damit ihre Vorhersagen vom September, als sie ihre Prognosen markant gesenkt hatte. Die UBS-Ökonomen sind mit ihren Werten pessimistischer als viele Berufskollegen. So gehen die meisten Prognostiker für das kommende Jahr von einem BIP-Wachstum von über 1 Prozent aus.

Die politischen Risiken drängten die Weltwirtschaft an den Rand einer Rezession, heisst es zur Begründung. Und der Ausblick für die Schweizer Wirtschaft trübe sich vor diesem Hintergrund ein. Hierzulande helfe allerdings ein robuster Arbeitsmarkt, eine Rezession anzuwenden. Dieser sei aber gleichzeitig zu schwach, um eine rasche Erholung der Konjunktur loszutreten.

"SNB wird nachziehen"

Auch für die gesamte Weltwirtschaft gehen die UBS-Ökonomen aber nicht von einer Rezession aus. Die Zentralbanken würden eine solche verhindern, meinen sie. Sie erwarten konkret, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr die Zinsen nochmals senken wird.

Und dann werde die Schweizerische Nationalbank (SNB) nachziehen, um einer Franken-Aufwertung entgegenzuwirken. Deshalb sei in den nächsten zwölf Monaten mit einem Euro-Franken-Wechselkurs von 1,10 zu rechnen.

Kritik an Negativzinsen

Laut einer Umfrage, welche die UBS bei 2'500 Unternehmern und Führungskräften durchführen liess, wird die Wirkung der Negativzinsen in der Schweiz mehrheitlich aber schon heute als negativ beurteilt.

"Bemerkenswert ist, dass sogar die Mehrheit der Unternehmen mit einem Exportanteil von mehr als 50 Prozent die Negativzinsen als insgesamt schädlich beurteilt", lässt sich Daniel Kalt, Chefökonom UBS Schweiz, in der Mitteilung zitieren.

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