--Auftragsbestand steigt um 0,5 Prozent auf Rekordoch

--Auftragsbestand bei pharmazeutischen Erzeugnissen sinkt um 30 Prozent

--Destatis: Einzelnes Unternehmen hat Angaben korrigiert

(NEU: Details zu Pharma-Auftragsbeständen)

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragsbestand des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland hat im Juni erneut zugenommen und damit abermals einen Rekordwert erreicht. Allerdings ging die Auftragsreichweite erstmals seit längerer Zeit zurück. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhten sich die Auftragsbestände gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lagen um 14,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich um 2,0 Prozent, während die aus dem Ausland um 0,3 Prozent abnahmen.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern erhöhte sich der Auftragsbestand um 1,8 Prozent und bei den Herstellern von Investitionsgütern um 0,5 Prozent. Im Bereich der Konsumgüter sank der Auftragsbestand dagegen um 5,9 Prozent. Diese Veränderung ist allerdings nicht ausschließlich konjunkturell bedingt, sondern insbesondere auf Korrekturmeldungen im Bereich der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen zurückzuführen. Hier ergab sich im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 30,4 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Konsumgüter stieg der Auftragsbestand im gesamten verarbeitenden Gewerbe um 0,7 Prozent.

Ein Destatis-Sprecher sagte, Ursache der niedrigeren Pharma-Auftragsbestände sei, dass ein einzelnes Unternehmen in einem Bundesland einen deutlicheren niedrigeren Wert als im Mai angegeben habe. Dies sei auf Nachfrage des Statistischen Landesamts ausdrücklich bestätigt worden. Nähere Angaben könne man nicht machen.

Die Reichweite des Auftragsbestands sank auf 8,0 (Mai: 8,1) und ging damit erstmals seit längerer Zeit zurück. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,8 (11,9) Monate, bei Vorleistungsgütern lag sie bei 4,1 (4,0) Monaten und bei Konsumgütern bei 3,5 (3,7) Monaten.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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August 17, 2022 02:35 ET (06:35 GMT)