--Deutsche Marken legen überwiegend zu, Produktion steigt

--Automarkt weiter deutlich unter Vorkrisenniveau

--Aussichten weiter schwach

(NEU: Produktionszahlen vom VDA, Aussagen EY)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Automarkt hat im Oktober weiter aufgeholt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, legte die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 16,8 Prozent auf 208.642 zu. Im bisherigen Jahresverlauf ergab sich aber immer noch ein Minus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,08 Millionen Fahrzeuge.

Die deutschen Marken konnten ihre Verkäufe im Oktober überwiegend steigern. Mit einem Plus von knapp 95 Prozent erzielte Audi nahezu eine Verdoppelung. Volkswagen kam auf ein Plus von 45,9 Prozent, Mercedes steigerte den Absatz um 18,5 Prozent. Konkurrent BMW musste dagegen einen Absatzrückgang um 13,9 Prozent verkraften, der Opel-Absatz brach um ein Fünftel ein.

"Nach dem Rekordtief im Vorjahr, war der vergangene Monat immer noch der zweitschwächste Oktober in der Historie", sagte Rainhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Darüber könne auch das kräftige Wachstum nicht hinwegtäuschen. "Das Neuzulassungsniveau liegt nach wie vor weit unter dem langjährigen Durchschnitt und wird darüber hinaus vom Abbau der Auftragsbestände gestützt." Der Marktanteil der internationalen Hersteller lag in den ersten zehn Monaten bei gut 39 Prozent.

"Ausgehend von einem sehr schwachen Vorjahr, als der Chipmangel die Produktion massiv beeinträchtigte, sehen wir zurzeit deutliche und erfreuliche Zuwächse bei den Neuzulassungen", sagte Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Der Chipmangel verliere "langsam seinen Schrecken".

Die Pkw-Produktion in Deutschland stieg den sechsten Monat in Folge, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Demnach fertigten die deutschen Hersteller im Oktober 277.900 Pkw, ein Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten zehn Monaten stieg die Produktion um 10 Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge. Damit lag die Produktion aber immer noch rund 30 Prozent unter der des Vorkrisenjahres 2019.

Der Ausblick für den deutschen Automarkt ist eher trüb. "Die Nachfrage wird angesichts des schlechten konjunkturellen Umfelds in den kommenden Monaten deutlich zurückgehen", sagt EY-Partner Fuß. "Dann sind nicht mehr fehlende Teile das Problem, sondern fehlende Kunden."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/err

(END) Dow Jones Newswires

November 03, 2022 08:08 ET (12:08 GMT)