--Autoverkäufe in den USA steigen im Quartal um 11,3 Prozent

--Chipmangel und Winterstürme in Texas belasteten

--Deutsche Hersteller mit deutlich zweistelligem Absatzanstieg

(NEU: Zahlen der deutschen Hersteller)

Von Nora Naughton

NEW YORK (Dow Jones)--Die Automobilhersteller melden für die ersten drei Monate des Jahres 2021 einen sprunghaften Anstieg der Fahrzeugverkäufe in den USA. Doch Engpässe bei Chips und andere Probleme in der Lieferkette drohen das Momentum zunichte zu machen.

Insgesamt stiegen die Autoverkäufe in den USA von Januar bis März um 11,3 Prozent, wie aus Branchendaten von Wards Intelligence hervorgeht. Laut Wards könnte die Branche auf das Jahr hochgerechnet 16,8 Millionen Fahrzeuge verkaufen - ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage in etwa so hoch ist wie vor der Covid-19-Pandemie. Der Anstieg im Quartal ist zum Teil auf den Einbruch des Geschäfts Ende März 2020 zurückzuführen, als die Wirtschaft heruntergefahren wurde, um die Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen. Im Januar und Februar 2021 war der Absatz laut Daten von Motor Intelligence noch um 3,3 Prozent bzw. 13 Prozent gesunken.

Die Zahlen wären vermutlich noch besser ausgefallen, wenn nicht ein weltweiter Mangel an Halbleitern die Produktion in vielen US-Fabriken beeinträchtigt hätte. Das belastete die Gewinne der Hersteller und führte zu geringeren Lagerbeständen der Händler, insbesondere bei den beliebten Trucks und SUVs. Im Februar unterbrachen zudem Winterstürme in Texas die Produktion von Kunststoffen, die in Sitzschäumen und anderen Materialien verwendet werden, was die Lieferkette der Branche zusätzlich belastete. Der Kundennachfrage tat dies jedoch keinen Abbruch.

Auch die deutschen Hersteller legten auf dem US-Markt kräftig zu. Volkswagen verzeichnete im Quartal einen Absatzsprung um 21 Prozent, die VW-Tochter Audi setzte ein Drittel mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahreszeitraum und Porsche konnte ein Plus von knapp 45 Prozent verbuchen. BMW legte um ein Fünftel zu.

Nissan meldete einen US-Absatzanstieg von fast 11 Prozent im ersten Quartal. Von den US-Herstellern berichtete General Motors am Donnerstag einen Anstieg der Verkäufe von Januar bis März um fast 4 Prozent und erwartet, dass die Nachfrage das ganze Jahr über stark bleiben wird. Stellantis - ehemals Fiat Chrysler - meldete einen Anstieg der US-Verkäufe um 5 Prozent, während der Absatz von Ford Motor nahezu stagnierte.

Die japanischen Hersteller Toyota und Honda, die erst später im Quartal von der Chip-Knappheit betroffen waren, meldeten einen Anstieg der US-Verkäufe im ersten Quartal um 22 bzw. 16 Prozent. Der südkoreanische Autohersteller Hyundai Motor war derweil in der Lage, die Lagerbestände bei den Händlern in den USA im ersten Quartal stabil zu halten, und meldete ein Absatzwachstum um 28 Prozent.

Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Neuwagen in den kommenden Monaten steigen wird, wenn die Käufer dank der neuen Konjunkturpakete mehr Geld in den Taschen haben. Da die Nachfrage das Angebot weiterhin übersteigt, haben die Hersteller die zu Beginn der Pandemie angebotenen hohen Rabatte bereits zurückgefahren.

Die knappen Lagerbestände hatten im ersten Quartal noch keinen großen Einfluss auf die Käufer, aber das werde sich in den kommenden Monaten wahrscheinlich ändern, sagte Cox-Ökonom Charlie Chesbrough. Bereits Ende Februar waren die Fahrzeugbestände bei den Händlern und im Transit um 26 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Forschungsunternehmen Wards Intelligence mitteilte. Einige Händler befürchten, dass die einige wichtige Markteinführungen neuer Modelle in diesem Jahr beeinträchtigen könnte, während andere langfristig Vertrauen in die Nachfrage haben.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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April 02, 2021 11:14 ET (15:14 GMT)