NEW YORK (awp international) - US-Staatsanleihen haben am Dienstag im späten Handel weiter zugelegt. Beobachter nannten neue Inflationsdaten aus den USA als Grund. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,23 Prozent auf 133,61 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel entsprechend auf 1,28 Prozent.

Die hohe Inflation in den USA hat sich im August abgeschwächt. Die Gesamtrate fiel wie von Analysten erwartet von 5,4 auf 5,3 Prozent, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Die oft weniger schwankende Kerninflation sank jedoch deutlicher als erwartet auf 4,0 Prozent. "Die coronabedingten Sondereffekte scheinen allmählich an Einfluss zu verlieren", schrieb Volkswirt Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Die Preisdynamik der Kernrate habe überraschend deutlich nachgelassen.

Die Zahlen dürften der US-Notenbank Fed in der aktuellen geldpolitischen Debatte etwas Luft verschaffen. Die Fed geht davon aus, dass die hohe Teuerung ein temporäres Phänomen ist - eine Position, die in der Fachwelt nicht durchweg geteilt wird. Sinkt die Inflation, nimmt das etwas Druck von der Fed, ihre Geldpolitik wegen einer hohen Geldentwertung straffen zu müssen. Zurzeit signalisiert die Fed, ihre zur Konjunkturbelebung aufgelegten Wertpapierkäufe in absehbarer Zeit zu verringern./bek/men