BRÜSSEL (AFP)--Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai sieht den Burgfrieden mit der EU im Streit um die Flugzeugbauer Airbus und Boeing als Vorbild für ein gemeinsames Vorgehen in Konflikten mit China. Die sei "ein Modell", auf das beide Seiten "für andere Herausforderungen durch China" aufbauen würden, sagte Tai während des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Brüssel. Die Vereinbarung belege, dass die USA am stärksten seien, wenn sie mit Freunden und Verbündeten zusammenarbeiten.

Tai bestätigte, dass sich die EU und die USA in dem Dauerstreit um Subventionen für ihre Flugzeugbauer darauf geeinigt haben, fünf Jahre lang keine Strafzölle zu verhängen. Dies sei "ein wichtiger Fortschritt, um eine langfristige Lösung" in dem seit mehr als anderthalb Jahrzehnten andauernden Konflikt zu finden.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem "Durchbruch". Dies sei "ein neues Kapitel" in den Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. "Denn wir gehen von Rechtsstreitigkeiten zur Zusammenarbeit bei Flugzeugen über."

"Anstatt mit einem unserer engsten Verbündeten zu kämpfen, kommen wir endlich gegenüber einer gemeinsamen Bedrohung zusammen", sagte Tai. Mit Blick auf China hätten sich beide Seiten darauf verständigt, gegen Investitionen im Flugzeugbauerbereich durch staatliche Akteure vorzugehen, die darauf zielten, technologisches Know-how zu erwerben.

Tai zufolge haben die USA die Möglichkeit, die Strafzölle gegen die EU auch wieder in Kraft zu setzen, wenn sich die EU nicht an die Vereinbarungen hält. Dies wäre demnach der Fall, wenn US-Hersteller "nicht in der Lage sind, fair in einen Wettbewerb zu treten".

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June 15, 2021 08:01 ET (12:01 GMT)