Die Vereinigten Staaten haben die syrische Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) gebeten, bei der Befreiung der Gefängnisse des Landes nach dem Sturz von Bashar al-Assad zu helfen, den vermissten amerikanischen Journalisten Austin Tice ausfindig zu machen und zu befreien, sagte der Sprecher des Außenministeriums Matthew Miller am Dienstag.

Washington teilt allen Parteien in Syrien mit, dass die Befreiung von Tice, der 2012 in Syrien entführt wurde, für die USA höchste Priorität hat, sagte Miller bei einer Pressekonferenz.

Miller sagte, diese Botschaft sei über Mittelsmänner an die HTS, die Fraktion, die die Rebellenoperation zum Sturz Assads angeführt hat und die von den USA als Terrorgruppe betrachtet wird, sowie an andere in Syrien operierende Einheiten übermittelt worden.

"In all unseren Gesprächen mit Parteien, von denen wir wissen, dass sie mit der HTS sprechen, haben wir ganz klar die Botschaft vermittelt, dass unsere oberste Priorität die Rückkehr von Austin Tice ist, während sie durch Syrien ziehen und Gefängnisse befreien", sagte er.

"Wir wollen, dass jeder, der vor Ort in Syrien operiert, nach ihm Ausschau hält und ihn, wenn er ihn findet, so schnell wie möglich sicher zu uns zurückbringt."

Präsident Joe Biden hat erklärt, er glaube, dass Tice noch am Leben sei und hat den Beauftragten für Geiselangelegenheiten, Roger Carstens, in die Region entsandt, um sich intensiv um seine Freilassung zu bemühen.

Die HTS benutze die richtigen Worte in ihren Erklärungen, aber die Vereinigten Staaten würden sie an ihren Taten messen, sagte Miller und lehnte es ab zu sagen, ob Washington die Einstufung der Gruppe als ausländische Terrororganisation ändern würde, was die USA daran hindert, die Gruppe zu unterstützen.

"Wir haben im Laufe der Jahre viele militante Gruppen gesehen, die die Macht übernommen haben, die versprochen haben, dass sie Minderheiten respektieren würden, die versprochen haben, dass sie die Religionsfreiheit respektieren würden, die versprochen haben, dass sie auf eine integrative Art und Weise regieren würden, und dann sehen wir, dass sie diese Versprechen nicht einhalten", sagte Miller.

"Wir meinen es also wirklich ernst, wenn wir sagen, dass es darauf ankommt, wie sie sich in den kommenden Wochen tatsächlich verhalten werden.

Miller sagte, dass US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag mit seinen Amtskollegen aus Jordanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Ägypten über die Lage in Syrien gesprochen hat.

Zuvor hatte Blinken am Dienstag erklärt, dass die Vereinigten Staaten den politischen Übergangsprozess in Syrien voll und ganz unterstützen und wollen, dass er zu einer glaubwürdigen, inklusiven und nicht-sektiererischen Regierungsführung führt, die den internationalen Standards für Transparenz und Rechenschaftspflicht entspricht.