BERLIN (Dow Jones)--Neuer Rückschlag für die Ostseepipeline Nord Stream 2: Die scheidende US-Regierung wird am Dienstag laut einem Medienbericht Sanktionen gegen das russische Verlegeschiff "Fortuna" und ihren Inhaber, die russische Firma KVT-RUS, verhängen. Darüber haben die Amerikaner die Bundesregierung und andere europäische Partner nach Handelsblatt-Informationen am Montag in Kenntnis gesetzt. Das Bundeswirtschaftsministerium war nicht unmittelbar für eine Stellungnahme zu erreichen.

Aufgrund des amerikanischen Drucks wird es für die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG immer schwerer, Geschäftspartner zu finden. Nachdem vor zwei Wochen schon der norwegische Zertifizierer DNV GL abgesprungen war, zieht sich nun Medienberichten zufolge auch der Versicherungskonzern Zurich zurück. Ein Sprecher des Zurich-Konzerns betonte, dass das Unternehmen sich "an sämtliche geltenden Sanktionsbestimmungen" halte. Schon Ende 2019 war die europäische Spezialbaufirma Allseas abgesprungen, die bis dahin die Pipeline verlegt hatte - mit Schiffen, die wesentlich leistungsfähiger waren als die "Fortuna".

Ein Sprecher der Nord Stream 2 AG sagte dem Handelsblatt, man äußere sich nicht zu Sanktionen. Es sei Sache der EU und betroffener Regierungen, Unternehmen vor Sanktionen zu schützen, die die Regierungen selbst als illegal bezeichnet hätten.

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January 18, 2021 12:51 ET (17:51 GMT)