WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Unterhändler der Atomgespräche mit dem Iran haben betont, dass in den Gesprächen noch keinerlei Vereinbarungen festgezurrt sind. "Nichts ist vereinbart, bis alles vereinbart ist", sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums am Donnerstag in Washington. Die sechste Runde der Verhandlungen sei abgeschlossen, die siebte Runde stehe bevor. Es gebe noch "ernsthafte Differenzen", betonte er. Die US-Seite würde aber nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn eine Lösung der offenen Fragen nicht zumindest möglich erschiene.

Die Amerikaner reagierten damit auf jüngste Äußerungen der iranischen Seite, die am Mittwoch von wichtigen Fortschritte bei der Aufhebung von US-Sanktionen gesprochen hatte. "1040 Sanktionspunkte sind vom Tisch, unter anderem die bezüglich Ölexport, Banktransaktionen und Schifffahrt", sagte der Stabschef des Präsidialamtes Mahmud Waesi der Nachrichtenagentur Isna zufolge. Dabei gehe es nicht nur um technische, sondern auch um politische Sanktionen. Dazu gehörten Strafmaßnahmen in Zusammenhang mit Büro und Mitarbeitern des obersten Führers, Ajatollah Ali Chamenei.

Der US-Regierungsbeamte betonte am Donnerstag dagegen, es gebe keine vorläufige Einigung auf irgendeinen Punkt, bis eine Gesamt-Einigung stehe. Zu Details der Gespräche wollte er sich nicht äußern, betonte aber zugleich, die Verhandlungen könnten nicht endlos laufen.

Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und haben nach und nach massive Sanktionen gegen das Land verhängt. Im Gegenzug hielt sich auch der Iran schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen. Seit mehreren Wochen wird nun in Wien versucht, beide Seiten zu einer Rückkehr zum Atomdeal zu bringen./jac/DP/he