KIEW (dpa-AFX) - Nach dem ungeklärten Tod eines belarussischen Aktivisten in Kiew ist einem seiner Kollegen die Einreise in die Ukraine verweigert worden. Dem stellvertretenden Leiter der Organisation "Belarussisches Haus in der Ukraine", Rodion Batulin, sei beim Einreiseversuch aus der Europäischen Union kein Grund für die Verweigerung genannt worden, teilte die Organisation am Mittwoch mit.

Ein Sprecher des Geheimdienstes SBU sagte der Onlinezeitung Ukrajinska Prawda, das Verbot sei bereits am 23. Juli verhängt worden. Batulin könne eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen. Einzelheiten nannte der Sprecher zunächst nicht. Der Aktivist dürfe in den nächsten drei Jahren nicht mehr einreisen.

Tags zuvor war der Leiter der Organisation, Witali Schischow, erhängt in einem Waldstück in Kiew aufgefunden worden. Die Polizei ermittelt unter anderem gegen Unbekannt wegen eines möglicherweise vertuschten Mordes. Belarussische Oppositionelle gehen von der Ermordung durch den Geheimdienst ihres Heimatlandes aus. Medienberichten nach gibt es jedoch auch Spuren ins postsowjetische Neonazi-Milieu./ast/DP/ngu