LONDON (awp international) - Die Ukraine hat im April nach britischen Angaben so viel Getreide und Ölsaaten wie noch in keinem Monat seit Beginn des russischen Angriffskriegs exportiert. Ausfuhren von 6,6 Millionen Tonnen zeigten die Fähigkeit der Ukraine, über ihre Schifffahrtskorridore im Schwarzen Meer zu exportieren, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Der Umschlag der ukrainischen Schwarzmeerhäfen sei zudem höher als zur Zeit des Getreideabkommens.

Der ukrainische Seekorridor, mit dem die Ukraine seit Sommer 2023 sichere Passage von Schiffen entlang der eigenen Küstenlinie zu den Häfen des Grossraums Odessa garantiert, habe bisher 1600 Schiffsdurchfahrten ermöglicht sowie die Ausfuhr von 45 Millionen Tonnen Fracht. Davon handele es sich beim Grossteil von rund 30 Millionen Tonnen um Agrarprodukte. Diese Entwicklung werde die ukrainische Wirtschaft 2024 weiter ankurbeln.

Die ukrainischen Getreideexporte würden schätzungsweise 9,7 Prozent der weltweiten Ausfuhren zwischen Juli 2023 und Juni 2024 ausmachen, hiess es in London weiter. Der Grossteil werde über die Schwarzmeerhäfen exportiert, aber rund 15 Prozent der Ausfuhren liefen über die Donau, 6 Prozent über die Schiene und unter 1 Prozent über die Strasse.

Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen Angriff Russlands. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seitdem regelmässig Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor./bvi/DP/tih