Berlin (Reuters) - Jedes dritte Unternehmen in Deutschland will in den ersten drei Monaten des neuen Jahres Arbeitsplätze schaffen.

Rund 16 Prozent planen hingegen einen Stellenabbau, wie am Donnerstag aus einer Umfrage unter gut 1000 Firmen des Personaldienstleisters ManpowerGroup hervorgeht. Der sogenannte Netto-Beschäftigungsausblick liegt demnach bei Plus 17 Prozent und damit drei Prozentpunkte unter dem Niveau von Ende 2022 und 17 Prozentpunkte unter dem Wert von Anfang 2022. "Die Jobaussichten im kommenden Quartal sind dennoch weiterhin gut und positiv", sagte ManpowerGroup-Managerin Iwona Janas, die für das Deutschland-Geschäft zuständig ist. "Arbeitgeber sind überwiegend bereit, dringend benötigte Talente einzustellen, wenn auch nicht mehr so deutlich und stark wie im Vorjahr."

Vor allem in der Finanz- und Immobilienbranche mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von Plus 29 Prozent, im Industriesektor (Plus 23 Prozent) sowie im Gesundheitswesen (Plus 16 Prozent) werden laut Umfrage weiter händeringend Fachkräfte gesucht. Der Energiesektor kommt auf Plus 20 Prozent. Im Jahresvergleich reduzierte sich der Personalbedarf besonders in der Kommunikationsbranche (Minus 44 Prozentpunkte) sowie im IT-Sektor und dem Bereich Transport & Logistik (je Minus 31 Prozentpunkte).

Im regionalen Vergleich blicken vor allem Unternehmen im Großraum Frankfurt am Main und im Ruhrgebiet zuversichtlich nach vorn. Dem gegenüber hätten sich die Konjunkturaussichten im Osten und Norden binnen Quartalsfrist besonders stark eingetrübt. Auf Jahressicht war der Rückgang des Barometers in Berlin zwar am größten. Dennoch seien die Jobaussichten in der Hauptstadt nach wie vor gut, erklärte die ManpowerGroup. "Der Fachkräftemangel liegt in Deutschland auf einem hohen Niveau", betonte Janas. Auch wenn die Aussichten auf eine Stelle in einzelnen Regionen und Branchen unterschiedlich stark ausgeprägt seien, bleibe der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden durchweg hoch. Am größten seien die Jobchancen in Deutschland in Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)