Washington (Reuters) - Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im November eingetrübt.

Das Barometer für die Verbraucherlaune sank auf 100,2 Zähler von revidiert 102,2 Punkten im Oktober, wie das Institut Conference Board am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Ökonomen hatten mit einem noch stärkeren Rückgang auf 100,0 Zähler gerechnet. Der noch immer recht hohe Preisdruck in den USA gilt als Stimmungsbremse, da er die Kaufkraft der Verbraucher drückt. Die Notenbank Fed will mit Zinserhöhungen verhindern, dass sich die Erwartung einer anhaltend hohen Inflation in den Köpfen der Amerikaner festsetzt.

Laut der Conference-Board-Umfrage rechnen die Befragten auf Sicht von zwölf Monaten mit einer Teuerungsrate von 7,2 Prozent. Im Oktober hatten sie lediglich 6,9 Prozent veranschlagt. "Die Inflationserwartungen sind auf den höchsten Stand seit Juli gestiegen, wobei sowohl die Gas- als auch die Lebensmittelpreise die Hauptverursacher sind", erläuterte Conference Board-Expertin Lynn Franco.

Die US-Notenbank hat den geldpolitischen Schlüsselsatz Anfang November zum vierten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte erhöht - auf nunmehr 3,75 und 4,00 Prozent. Mittlerweile haben mehrere Währungshüter allerdings signalisiert, dass sie kleinere Schritte befürworten könnten. Denn mittlerweile mehren sich die Anzeichen, dass der hohe Inflationsdruck stärker als gedacht zurückgeht - sowohl bei den Verbraucher- als auch bei den Erzeugerpreisen. An den Finanzmärkten wird für die Sitzung Mitte Dezember mit einem Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkten gerechnet. In einer Rede am Mittwoch könnte Fed-Chef Jerome Powell in Washington neue Hinweise darauf geben, wie es geldpolitisch weitergeht.

(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)