BERLIN (Dow Jones)--Die Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten weiterhin das Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen. Mehr als drei Viertel ist von Reiseeinschränkungen betroffen, 69 Prozent leiden unter abgesagten Messen und Veranstaltungen, wie aus der Umfrage "Going International 2021" des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter rund 2.400 deutschen Betrieben hervorgeht. Fast die Hälfte muss Investitionen streichen oder verschieben, 44 Prozent verzeichnen weniger Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.

In der Folge rechnen lediglich 17 Prozent der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate mit besseren Geschäften als im Krisenjahr 2020, eine relative Mehrheit von 27 Prozent sogar mit schlechteren. Mit dem daraus resultierenden Saldo von minus 10 Punkten beurteilen die Unternehmen ihre Geschäftsperspektiven auf den Weltmärkten durchschnittlich so schlecht wie nie zuvor seit Beginn der Befragung im Jahr 2012.

Etwas positiver sind die Geschäftsaussichten in China (32 Prozent) und in der Eurozone (25 Prozent). Dagegen drohen in vielen Märkten Süd- und Mittelamerikas, Afrikas, im Nahen Osten, den Ländern Südost- und Osteuropas wie Russland, der Türkei und in Großbritannien wegen des Brexits Geschäftsausfälle.

In einer DIHK-Sonderauswertung zu den Lieferketten berichten auch 40 Prozent der Unternehmen Probleme bei Lieferketten und Logistik. Deshalb ziehen mehr als zwei Drittel der Betriebe mit logistischen Herausforderungen Konsequenzen: Sie planen, ihre Lieferketten zu ändern, um Einschränkungen im Lieferverkehr oder Produktionsausfälle auszugleichen. Besonders ausgeprägt sind die Lieferkettenprobleme der deutschen Auslandsunternehmen derzeit im Handel mit China (44 Prozent) und dem übrigen Asien-Pazifik-Raum (23 Prozent), vor allem wegen gestiegenen Transportkosten in der See- und Luftfracht.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/mgo

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)