BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Umwelthilfe fordert alle knapp 11 000 Kommunen in Deutschland auf, flächendeckende Böllerverbote in Städten und Gemeinden zu erlassen. Dies schaffe Klarheit und Sicherheit, erklärte der Verband am Mittwoch. Gleichzeitig forderte die Umwelthilfe von den Handelsunternehmen, angesichts der Corona-Pandemie von sich aus auf den Verkauf von Silvesterraketen und Böllern zu verzichten.

Hintergrund ist, dass Bund und Länder empfehlen wollen, zum Jahreswechsel auf die Böllerei zu verzichten, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern des Treffens der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erfuhr. Auf belebten Plätzen und Straßen solle die Verwendung von Pyrotechnik untersagt werden, um größere Gruppenbildungen zu vermeiden. Welche Orte das sind, sollen die lokalen Behörden bestimmen. Ein endgültiger Beschluss des Gesamtpapiers stand noch aus.

Der Geschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, kritisierte das Vorgehen als zu zaghaft. "Bund und Länder haben heute versäumt, für saubere Luft und zum Schutz der Rettungskräfte und des medizinischen Personals ein klares Verkaufs- und Anwendungsverbot von Silvesterknallern und Raketen zu beschließen. Das ist mutlos und schwach." Eine Überlastung des medizinischen Personals durch die zahlreichen Verletzten durch Pyrotechnik und die Belastung der Atemluft mit gesundheitsschädlichem Feinstaub müsse in der Corona-Pandemie unbedingt vermieden werden./toz/DP/he