Börsianer verwiesen am Mittwoch auf Befürchtungen, dass der US-Staatsanleihenmarkt ins Taumeln geraten könnte. Auslöser war eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach China den Kauf von US-Anleihen drosseln oder sogar stoppen könnte. Dies setzte den Dollar unter Druck und trieb die Renditen von US-Bonds nach oben. "Für einen Markt, der wohl einen Grund für eine Verschnaufpause sucht, ist es nicht unvernünftig, den heutigen Anstieg der Renditen als Auslöser zu nutzen", sagte Anlagestratege Art Hogan von der Investmentbank B. Riley FBR.

Zudem machten Sorgen um das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta mit Kanada und Mexiko den Börsen zu schaffen. Kanada geht nach Angaben aus Regierungskreisen immer stärker davon aus, dass US-Präsident Donald Trump das Abkommen aufkündigen wird. Damit werde Ende Januar gerechnet, wenn die Unterhändler der drei Länder eigentlich zur sechsten und vorletzten Verhandlungsrunde über eine Modernisierung des Vertrags in Montreal zusammenkommen sollen, hieß es in den Regierungskreisen. Sollte Trump den Ausstieg verkünden, könnte dies eine Verhandlungstaktik sein, um Druck für Zugeständnisse aufzubauen.

Der Standardwerteindex Dow Jones schloss 0,1 Prozent tiefer auf 25.369 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank ebenfalls 0,1 Prozent auf 2748 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 0,1 Prozent auf 7153 Punkte. In Frankfurt ging der Dax 0,8 Prozent im Minus auf 13.281 Punkten aus dem Handel.

Die anziehenden US-Anleiherenditen gaben insbesondere Bankwerten Auftrieb. Wells Fargo legten 1,4 Prozent zu, JPMorgan 1,1 Prozent. Beide Geldhäuser machen am Freitag mit ihren Quartalszahlen den Aufschlag zur US-Berichtssaison.

Auf der Gewinnerseite standen ferner die Titel der Beteiligungsgesellschaft der Investorenlegende Warren Buffett. Der Kurs von Berkshire Hathaway gewann 1,3 Prozent, nachdem der 87-jährige Buffett die Weichen für eine Nachfolgeregelung gestellt hatte.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 810 Millionen Aktien den Besitzer. 1117 Werte legten zu, 1779 gaben nach, und 142 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,08 Milliarden Aktien 1407 im Plus, 1532 im Minus und 198 unverändert.

An den US-Kreditmärkten ging es bergab. Die zehnjährigen Staatsanleihen notierten zuletzt 3/32 tiefer auf 97-11/32. Die Rendite stieg auf 2,5550 Prozent. Der 30-jährige Bond sank 4/32 auf 97-4/32 und rentierte mit 2,8936 Prozent.

Valeurs citées dans l'article : NASDAQ Comp., DJ Industrial, NASDAQ 100, S&P 500, DAX