Zürich (awp) - Die Nettoverschuldung der Unternehmen weltweit ist im Jahr 2021/22 erstmals seit acht Jahren wieder gesunken. Grund dafür sind rekordhohe Gewinne. Die Unternehmen in der Schweiz sind im internationalen Vergleich wenig verschuldet.

Die globale Nettoverschuldung der Unternehmen sank 2021/22 auf Basis konstanter Wechselkurse um 0,2 Prozent auf 8,15 Billionen US-Dollar, wie der britische Vermögensverwalter Janus Henderson am Mittwoch mitteilte. Laut dem jüngsten jährlichen Janus Henderson Corporate Debt Index zahlten Unternehmen weltweit damit zum ersten Mal seit 2014/15 wieder mehr Schulden zurück als neue aufgenommen wurden.

Grund dafür sind die hohen Gewinne. Diese stiegen global um über 50 Prozent auf einen Rekordwert von 3,36 Billionen US-Dollar. Die dadurch erwirtschafteten hohen Cashflows wurden entsprechend für Investitionen, Rekorddividenden, Aktienrückkäufe sowie Schuldendienst und -rückzahlung verwendet.

Die Studienverfasser gehen davon aus, dass der Trend zum Schuldenabbau wegen der steigenden Finanzierungskosten aufgrund der anziehenden Zinsen auch im Jahr 2022/23 anhalten wird.

Schweizer Firmen wenig verschuldet

Innerhalb Europas wurde die Reduktion der Schulden insbesondere von Firmen in Norwegen, Italien und der Schweiz geprägt. Die Nettoverschuldung der Schweizer Unternehmen beträgt 88 Milliarden US-Dollar und macht lediglich 5 Prozent der europäischen Gesamtverschuldung der Unternehmen (ohne Grossbritannien) aus.

Der Hauptgrund für den währungsbereinigten Schuldenabbau der Schweizer Unternehmen um knapp 10 Prozent lag laut der Studie in der Veräusserung von Vermögenswerten im Gesundheitssektor. Die Nettoschuldenquote in der Schweiz liegt mit 28 Prozent deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 68 Prozent.

cf/tv