LONDON (awp international) - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich dank einer soliden Industrie etwas aufgehellt. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Februar um einen Punkt auf 48,8 Zähler, wie das Forschungsunternehmen am Mittwoch in London mitteilte. Eine erste Schätzung wurde um 0,7 Punkte angehoben. Die Wachstumsgrenze von 50 Punkten wird nach wie vor verfehlt.

In der Industrie hellte sich die Stimmung nach Zahlen vom Montag deutlich auf, im Dienstleistungssektor ging es nur leicht nach oben. Die Kluft zwischen den beiden Branchen bleibe bestehen, kommentierte Markit. Während die Industrieproduktion aufgrund der anziehenden Binnen- und Exportnachfrage ausgeweitet worden sei, sei es im Servicesektor erneut kräftig bergab gegangen. Die Dienstleister leiden wesentlich stärker unter den Corona-Beschränkungen als die Industrie.

Die Eurozone steuere auf eine Rezession zu, kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Schon im Schlussquartal war die Wirtschaft im Währungsraum geschrumpft. Sollte sich dies im ersten Quartal wiederholen, würden Ökonomen von einer Rezession mit zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit Schrumpfung sprechen. Ungeachtet dessen falle der jetzige Einbruch schwächer aus als vor knapp einem Jahr während der ersten Corona-Welle, sagte Williamson. Damals war die Wirtschaftsleistung in historischem Ausmass geschrumpft.

"Was jedoch auch klar ist: Viele Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie müssen wohl noch einige Zeit in Kraft bleiben, nicht zuletzt wegen der schleppend verlaufenden Impfkampagnen", erklärte Williamson. Dies könnte der Konjunktur bis ins zweite Quartal schaden und auch das Tempo des Aufschwungs drosseln.

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