FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer unerwartet dynamischen Nachfrageerholung im vierten Quartal 2020 beurteilen die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland die Aussichten für das laufende Jahr erheblich optimistischer als noch vor wenigen Monaten. Laut der aktuellen Prognose des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) wird für 2021 mit einem Wachstum der Produktion um 3 Prozent gerechnet. Im Dezember lautete die Schätzung noch auf maximal 1,5 Prozent Plus.

Auch bei den übrigen Parametern haben sich die Erwartungen inzwischen verdoppelt. So dürfte der Umsatz der Branche bei einem Preisanstieg von 2 (zuvor: 1) Prozent in diesem Jahr um 5 (zuvor: 2,5) Prozent zulegen und mit annähernd 200 Milliarden Euro den pandemiebedingten Rückgang egalisieren, wie VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sagte. Im Dezember hieß es noch, eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau werde wohl erst 2022 geschafft.

Zum Jahresende hinterließ der zweite Lockdown anders als befürchtet keine Bremsspuren im Geschäft. Die Industrie, die rund 80 Prozent der Chemierzeugung abnimmt, reagierte mit starker Nachfrage auf leere Läger. Die deutsche Chemieproduktion stieg im vierten Quartal um 7,4 Prozent zum Vorquartal, und die Umsätze legten bei kräftigem Mengenwachstum und leicht höheren Erzeugerpreisen sogar um 8,1 Prozent zu.

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March 16, 2021 05:00 ET (09:00 GMT)