FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem nur mäßigen Wachstum auf dem deutschen Automobilmarkt 2022 dürfte es im laufenden Jahr erneut nur moderat nach oben gehen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwarte für den deutschen Markt ein Wachstum um 2 Prozent auf gut 2,7 Millionen Einheiten, sagte Chefvolkswirt Manuel Kallweit. "Dies bedeutet (...) immer noch ein Viertel weniger als im Vorkrisenjahr 2019." Im abgelaufenen Jahr lag der Zuwachs bei lediglich 1 Prozent auf 2,65 Millionen Fahrzeuge, was nur rund 75 Prozent des Niveaus von 2019 ist.

Etwas optimistischer zeigte sich der Verband für den europäischen Markt. Hier soll das Wachstum 2023 bei 5 Prozent auf 11,8 Millionen Pkw liegen. Für die USA rechnet der VDA mit einem Plus von 4 Prozent auf 14,2 Millionen und für den mit Abstand weltweit wichtigsten Markt China von 3 Prozent auf 23,7 Millionen Pkw.

Der Weltmarkt sollte dieses Jahr nach Schätzungen des Verbandes in der Summe moderat um 4 Prozent auf 74,0 Millionen Einheiten wachsen. Damit würde der Markt aber noch 8 Prozent hinter dem Marktvolumen des Vor-Corona-Jahres 2019 zurückbleiben.

Angesichts verhaltener Wachstumsprognosen und des Wandels zur Elektromobilität forderte der VDA anlässlich der Jahresauftaktpressekonferenz mehr Unterstützung von der Politik. "Berlin und Brüssel müssen jetzt schnellstmöglich die Wettbewerbsfähigkeit Europas sicherstellen", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Nur mit den richtigen Rahmenbedingungen könnten die europäische und die deutsche Industrie weltweit führend bei Transformationstechnologien sein. So müssten unter anderem Rohstoffengpässe verhindert werden. "Diese zentrale Erkenntnis muss für mehr politisches Tempo sorgen: Europa braucht jetzt eine Agentur für strategische Rohstoffe", forderte der VDA.

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January 11, 2023 06:00 ET (11:00 GMT)