Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Auftragsbücher für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau haben im März kräftige Zuwächse verzeichnet. Die Bestellungen legten um real 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, berichtete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). "Zum einen hinterließ die Corona-Pandemie im März des vergangenen Jahres bereits erste Spuren in den Orderbüchern, daher ist die Vergleichsbasis entsprechend niedrig", erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. "Zum anderen profitieren die Unternehmen nun davon, dass sich der Auftragseingang eindeutig beschleunigt."

Aus dem Ausland kam ein deutliches Orderplus von 34 Prozent, aus dem Inland von 20 Prozent. Besonders kräftig legten die Bestellungen aus dem Euroraum mit 43 Prozent zu, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 30 Prozent mehr Aufträge.

Für das gesamte erste Quartal 2021 ergibt sich somit ein realer Zuwachs der Auftragseingänge von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bestellungen aus dem Inland blieben in diesem Zeitraum unverändert, die Auslandsaufträge legten um 15 Prozent zu. Aus den Euro-Ländern wurde eine Steigerung von 18 Prozent verbucht, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 13 Prozent mehr Bestellungen.

"Positiv ist auch, dass mit den Aufträgen die Auslastung der Maschinenkapazitäten wieder deutlich steigt", ergänzte der VDMA-Chefvolkswirt. Lag der Wert im Januar noch bei 79,9 Prozent, erreichte er im April 86,3 Prozent und übertraf damit erstmals seit Juli 2019 wieder leicht den langjährigen Durchschnitt von 86,1 Prozent.

"Gleichzeitig nahmen aber auch Produktionsbehinderungen aufgrund von Engpässen bei wichtigen Zulieferungen zu. Das ist Sand im Getriebe einer ansonsten erfreulichen Belebung", warnte Wiechers.

Der VDMA vertritt rund 3.300 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland.

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DJG/apo/smh

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May 06, 2021 03:00 ET (07:00 GMT)