DAMME (dpa-AFX) - Die Reaktion der Bundesländer auf die sich ausbreitende Afrikanische Schweinepest hat sich nach Einschätzung von Fachleuten verbessert. Auf die ersten Fälle in Deutschland hätten die Länder Sachsen und Brandenburg nicht besonders gut reagiert, sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Torsten Staack, im niedersächsischen Damme. Das habe sich inzwischen geändert. "Das Krisenmanagement in Mecklenburg-Vorpommern ist hervorragend."

Auch Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen seien gut aufgestellt. Gerade in den Regionen, die zu den Tierhaltungshochburgen gehören, seien die Behörden seiner Einschätzung nach gut für den Kampf gegen Tierseuchen gerüstet, sagte Staack.

Schon seit einigen Jahren blicken die Landwirte in Deutschland mit Bangen auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Zunächst hatte sie sich in Osteuropa verbreitet. Aber seit vergangenem Jahr gibt es auch in Deutschland kranke Wildschweine. Am 15. Juli dieses Jahres wurde die Tierseuche erstmals auch in einem Hausschweinbestand in Deutschland festgestellt. Zuletzt war ein Mastbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 4000 Tieren von einem Krankheitsausbruch betroffen.

Eine weitere Ausbreitung der für Menschen ungefährlichen, aber für die Schweine tödlichen Krankheit müsse in Deutschland verhindert werden, sagt Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen. "Wir können nur an alle Landwirte appellieren, die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen strikt einzuhalten", sagt Ehlers.

Schon der Ausbruch der Tierseuche unter Wildschweinen hatte drastische Folgen für die deutschen Landwirte, weil damit wichtige Exportmärkte wie China über Nacht wegbrachen. Bei einem Ausbruch der Tierkrankheit in einem Schweinebetrieb müssen nicht nur die Tiere des betroffenen Hofes getötet werden. Auch für Landwirte im Umkreis werden in diesem Fall Transport- und Handelsbeschränkungen erlassen./eks/DP/zb