BERLIN (Dow Jones)--Das Verbraucherschutzministerium stellt das Prinzip der Vorkasse bei Flugbuchungen infrage. "Normalerweise müssen Verbraucher eine Leistung erst bezahlen, wenn sie auch erbracht wurde", sagt eine Ministeriumssprecherin Welt am Sonntag. Bei Flügen hätten sie umgekehrt den Ärger, sich um die Rückerstattung kümmern zu müssen, wenn der Flug ausfällt. Deshalb sei zentral, dass die Unternehmen ihrer gesetzlichen Pflicht zur Rückerstattung innerhalb von sieben Tagen "proaktiv nachkommen". "Sonst", mahnt die Sprecherin, "wird man die Vorkasse-Praxis in ihrer jetzigen Form überprüfen müssen."

Hintergrund ist das derzeitige Chaos auf deutschen Flughäfen mit hunderten gestrichenen Flügen, die von den Verbrauchern bezahlt wurden. Schon während der Corona-Pandemie mussten Betroffene teils monatelang warten, ehe die Unternehmen die Kosten zurücküberwiesen und Verbraucherschützer warfen den Airlines massenhaften Rechtsbruch vor.

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July 03, 2022 09:08 ET (13:08 GMT)