BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die fast ausgeglichene Besetzung der EU-Kommission mit Männern und Frauen schafft aus Sicht von Präsidentin Ursula von der Leyen eine besondere Gesprächskultur in dem Gremium. "Es ist verblüffend, wie anders die Diskussionskultur ist als in den vielen politischen Kabinetten, die ich vorher erlebt habe und wo ich immer in der Minderheit gesessen habe", sagte sie in einer Sonderfolge des Stern-Podcasts "Die Boss" (Donnerstag). "Damit will ich nicht sagen, dass Frauen besser sind als Männer. Sie sind nur anders. Sie haben einen anderen Blick auf die Welt", erklärte von der Leyen.

Die frühere Bundesverteidigungsministerin hatte zu Beginn ihrer Amtszeit als Kommissionspräsidentin 26 Kommissar-Posten zu vergeben und vorher angekündigt, diese gleichberechtigt auf Männer und Frauen aufteilen zu wollen. Jedes Land habe ihr dafür zwei Vorschläge - einen Mann und eine Frau - schicken sollen, berichtet sie. "Das war extrem schwierig, ist auf enormen Widerstand gestoßen." Ein Mitgliedsstaat habe ihr drei Männer geschickt, ein anderer zwei Frauen. Bei 27 Mitgliedern - inklusive Präsidentin von der Leyen - ist die Kommission mit 13 Frauen und 14 Männern beinahe paritätisch besetzt./wpi/DP/eas