SKOPJE (AFP)--EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich "sehr besorgt" über die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo gezeigt. Sie rief beide Seiten am Dienstag auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Von der Leyen wird am Mittwoch im Kosovo erwartet, wo sie unter anderem Ministerpräsident Albin Kurti treffen will. Im Anschluss reist sie nach Serbien weiter, wo ein Treffen mit Präsident Aleksandar Vucic geplant ist.

"Deeskalation ist nun wichtig", sagte von der Leyen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem nordmazedonischen Regierungschef Zoran Zaev in Skopje. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte Serbien wie das Kosovo zuvor zur Mäßigung aufgerufen.

Der Westen fürchtet eine Eskalation zwischen den beiden verfeindeten Ländern. Grund ist ein auf den ersten Blick banaler Streit um Auto-Kennzeichen: Das Kosovo erkennt seit rund einer Woche serbische Nummernschilder nicht mehr an und verpflichtet Pendler, bei der Einreise provisorische kosovarische Kennzeichen anzubringen. Zugleich verlegte die Regierung in Pristina Spezialeinheiten der Polizei in den Norden des Kosovo, wo überwiegend ethnische Serben leben.

Serbien sprach daraufhin von einer "Provokation" und verstärkte seine Militärpräsenz im Grenzgebiet. Die Nato-geführte Kosovo-Truppe KFOR verstärkte ihrerseits die Patrouillen.

DJG/brb

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September 28, 2021 11:39 ET (15:39 GMT)