Die Kompakt-Übersicht mit wichtigen Aussagen und Einschätzungen zur Bundestagswahl am 26. September:


Neuer Bundestag mit Rekordzahl von 735 Abgeordneten 

Dem neuen Bundestag wird eine Rekordzahl von Abgeordneten angehören. Laut dem am Montagmorgen vom Bundeswahlleiter veröffentlichen vorläufigen Endergebnis der Bundestagswahl wird das Parlament 735 Mitglieder haben. Bisher waren es 709 - das war bereits die bis dahin höchste Zahle von Bundestagsabgeordneten.


Berliner Bürgermeister Müller gewinnt Direktmandat 

Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) zieht per Direktmandat in den Bundestag ein. Er setzte sich in seinem Wahlkreis Charlottenburg-Wilmersdorf mit 27,9 Prozent der Stimmen gegen die Grünen-Kandidatin Elisabeth Paus durch, die auf 24,4 Prozent kam. Müller zieht sich nach fast sieben Jahren im Roten Rathaus aus der Landespolitik zurück. Als Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl nominierte die SPD die frühere Familienministerin Franziska Giffey, die ihre Partei zu einem knappen Wahlsieg führte. Auch der frühere Juso-Chef Kevin Kühnert sicherte sich in einem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg das Direktmandat. Der SPD-Vizevorsitzende setzte sich mit 27,1 Prozent der Stimmen gegen die Grünen-Kandidatin Renate Künast durch, die auf 25,1 Prozent kam.


Habeck gewinnt Direktmandat in Schleswig-Holstein 

Robert Habeck, der Ko-Parteichef der Grünen, zieht per Direktmandat erstmals in den Bundestag ein. In seinem Wahlkreis Flensburg-Schleswig erhielt er bei der Bundestagswahl am Sonntag nach Auszählung aller Stimmgebiete 28,1 Prozent der Erststimmen. Für die Nord-Grünen trat Habeck auf Listenplatz zwei an. Auf dem zweiten Platz landete demnach die CDU-Direktkandidatin Petra Nicolaisen, für die 23,4 Prozent der Wahlberechtigten im Kreis Flensburg-Schleswig stimmten. Stefan Seidler, der Kandidat des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW), erreichte nur 7,3 Prozent der Erststimmen.


AfD bei Bundestagswahl in Thüringen erstmals stärkste Kraft 

Die AfD ist bei der Bundestagswahl in Thüringen erstmals stärkste Kraft geworden. Wie Landeswahlleiter Günter Krombholz in der Nacht zum Montag mitteilte, holte die Partei nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 24,0 Prozent der Stimmen. Dies war ein Plus von 1,3 Prozentpunkten im Vergleich zur Bundestagswahl von vor vier Jahren. Verteidigen konnte die AfD auch ihren Spitzenplatz in Sachsen. Dort wurde sie bei der Bundestagswahl mit 24,6 Prozent erneut stärkste Kraft.


Grüne und FDP wollen miteinander Möglichkeiten ausloten 

Die Vorsitzenden von Grünen und FDP haben Interesse signalisiert, vor Gesprächen mit SPD oder Union zunächst miteinander Möglichkeiten für eine Regierungszusammenarbeit auszuloten. FDP-Chef Christian Lindner sagte am Sonntagabend in der "Berliner Runde" von ARD und ZDF, Grüne und FDP sollten "zuerst miteinander sprechen und schauen, wo es gemeinsamen Grund geben könnte". Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zeigte sich grundsätzlich offen für Gespräche mit der FDP.


CSU fährt zweitschlechtestes Ergebnis bei Bundestagswahl ein 

Die CSU hat bei der Bundestagswahl in Bayern das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Wie der Bundeswahlleiter in der Nacht zum Montag nach Auszählung aller 46 Stimmbezirke in einem vorläufigen Ergebnis mitteilte, kam die CSU in Bayern auf einen Zweitstimmenanteil von 31,7 Prozent. Damit verlor die Partei von Ministerpräsident Markus Söder 7,1 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren.


Linkspartei schafft über Direktmandate Einzug in Bundestag 

Die Linkspartei hat mit dem Gewinn von mindestens drei Direktmandaten den Wiedereinzug in den Bundestag gesichert - unabhängig davon, ob sie bundesweit noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Im Wahlkreis Leipzig-Süd (WK 153) setzte sich der Linken-Politiker Sören Pellmann mit 22,8 Prozent der Stimmen gegen die Grünen-Kandidatin Paula Piechotta durch. Zudem gewann die Linkspartei erneut ihre traditionellen Hochburgen Berlin-Lichtenberg (WK 86) und Berlin-Treptow-Köpenick (WK 84).

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo

(END) Dow Jones Newswires

September 27, 2021 00:35 ET (04:35 GMT)