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WASHINGTON (dpa-AFX) - Die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich gegen eine gezielte Schwächung des Dollar-Kurses ausgesprochen. Die USA wollten keinen schwächeren Dollar anstreben, um Vorteile im internationalen Handel zu erzielen, versicherte Yellen am Dienstag bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des US-Senats. Man werde auch gegen entsprechende Versuche anderer Länder vorgehen.

Die künftige Finanzministerin kündigt damit einen Wechsel in der amerikanischen Politik an. Zuvor hatte der scheidende Präsident Donald Trump mehrfach deutlich gemacht, gezielt einen schwächeren US-Dollar anzustreben, um Vorteile für die heimische Exportwirtschaft zu erreichen. Verglichen mit den teils provokanten Äußerungen der Trump-Regierung gilt die Ankündigung Yellens als ein Schritt in Richtung "normaler" Wechselkurspolitik mit jahrzehntelanger Tradition.

In ihrem neuen Amt will die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen mit großzügigen Maßnahmen gegen die Folgen der Corona-Krise für die US-Wirtschaft ankämpfen. "Das smarteste, was wir machen können, sind große Schritte. Ich bin überzeugt, dass auf lange Sicht die Vorteile die Kosten überwiegen werden", sagte Yellen.

Die ehemalige US-Notenbankchefin räumte ein, dass der Anstieg der Staatsverschuldung im Zuge der Pandemie schon jetzt ein Grund zur Sorge sei. Aber die Regierung müsse dafür sorgen, dass Menschen geimpft würden, Unternehmen die Krise überlebten und lokale Infrastruktur funktioniere. Ohne solche Maßnahmen, die jetzt mit Kosten verbunden seien, könnten die langfristigen Folgen für die US-Wirtschaft und den Staatshaushalt viel schlimmer sein, betonte sie. Der künftige US-Präsident Joe Biden, der am Mittwoch vereidigt wird, hat bereits weitere Konjunkturmaßnahmen in Aussicht gestellt.

Yellen bezeichnete China als "wichtigsten strategischen Konkurrenten" der USA. Wie Biden sagte sie, dass man die Herausforderungen durch China gemeinsam mit den Verbündeten der USA angehen und die eigene Wirtschaft stärker und konkurrenzfähiger machen müsse. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die USA in einen Handelskrieg mit China mit einer Serie von Strafzöllen verwickelt. Yellen betonte zugleich, dass sie für ein hartes Vorgehen gegen Fehlverhalten wie etwa Produktpiraterie sei.

Die Kandidaten des US-Präsidenten für wichtige Regierungsposten müssen vom Senat bestätigt werden. Da Bidens Demokraten demnächst die Kontrolle über den Senat übernehmen, gilt die Ernennung seiner Nominierten als sicher./so/jkr/he