Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

G20-Finanzminister einigen sich auf globale Mindeststeuer

Die G20-Staaten haben die Einführung einer Mindeststeuer von 15 Prozent für global agierende Unternehmen beschlossen. Die Finanzminister der Gruppe einigten sich bei ihrem Treffen in Venedig auf die "historische" Steuerreform, wie aus der Abschlusserklärung am Samstag hervorging. Die Minister riefen jene Länder, welche die Pläne bisher ablehnen, dazu auf, sich dem Abkommen anzuschließen. Durch die Einigung solle eine "stabilere und fairere internationale Steuer-Architektur" geschaffen werden, hieß es in der Erklärung.

Yellen besorgt über Konjunkturrisiken durch Corona-Varianten

US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich "sehr besorgt" über das Risiko durch neue Corona-Varianten für die wirtschaftliche Erholung geäußert. "Wir sind eine verknüpfte globale Wirtschaft: Was in irgendeinem Teil der Welt passiert, betrifft alle anderen Länder."

Deutschland Reformgewinner bei globalem Steuerpaket - Ifo-Studie

Deutschland würde bei der Einführung der geplanten neuen globalen Steuerregeln eines der Gewinnerländer sein. Zu diesem Ergebnis kommt das Ifo-Institut in einer bislang unveröffentlichten Studie im Auftrag des Bundesfinanzministeriums, aus der die Welt am Sonntag zitiert. Auf 0,7 bis 0,9 Milliarden Euro taxieren die Wirtschaftswissenschaftler die jährlichen Mehreinnahmen aus der ersten Säule des Reformpakets. In die Gruppe der deutschen Unternehmen, die künftig mehr Steuern in den Marktstaaten abführen müssen, werden in der Studie etwas mehr als 100 Konzerne weltweit eingeordnet, darunter acht deutsche Unternehmen, nämlich Ceconomy, Deutsche Telekom, Henkel, RWE, Bayer, SAP, Adidas, Deutsche Post.

Bidens Wirtschafts-Direktive soll Marktmacht dämpfen, Konkurrenz fördern

US-Präsident Biden hat eine weitreichende Verfügung, unterzeichnet, die darauf abzielt, wettbewerbsfähige Märkte in der gesamten US-Wirtschaft zu fördern und die Dominanz von Unternehmen einzuschränken, die nach Ansicht des Weißen Hauses Verbraucher, Arbeitnehmer und kleinere Unternehmen benachteiligt. Die Anordnung, Kernstück des neuen Schwerpunkts der Demokraten, die Marktmacht einzelner Unternehmen zu beschränken, ist ein detaillierte Plan, um das anzugehen, was die Biden-Administration als Problembereiche in verschiedenen Branchen ansieht. Er reicht von alltäglichen Verbraucheranliegen - Hörgeräte und Gepäckgebühren - bis hin zu einigen der sehr aktuellen Themen wie z.B. den allerersten kartellrechtlichen Vorschriften für Internetplattformen.

EZB/Schnabel sorgt sich nicht um übermäßigen Inflationsanstieg

EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat die Sorgen vor einem zu starken Anstieg der Inflation zurückgewiesen und die Euroländer zu einem gezielten Einsatz der Unterstützungsgelder gemahnt. Die vor allem in Deutschland noch immer umstrittenen Anleihekäufe der Notenbank bezeichnete Schnabel als Instrumente, die in der Nähe der Nullzinsgrenze wirksam und unverzichtbar seien. Das im Rahmen der neuen Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene neue Inflationsziel von 2 Prozent verteidigte sie: Zum einen sei der Anstieg minimal. Zum anderen habe es das neue Ziel eine wichtige Funktion: "Es schafft zusätzliche Spielräume, damit unsere Geldpolitik ihre stabilisierende Wirkung entfalten kann."

Nord-Stream-2-CEO: Bauarbeiten im August beendet

Die Ostseepipeline soll noch in diesem Sommer fertiggestellt sein und noch 2021 in Betrieb genommen werden. "Wir gehen davon aus, dass die Bauarbeiten Ende August beendet sind", sagte Matthias Warnig, CEO der Nord Stream 2 AG, dem Handelsblatt. Er nannte als Ziel, die Pipeline "noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen". Außerdem prüft das Unternehmen die Eignung der Pipeline für den Transport von Wasserstoff. Vielversprechende Voruntersuchungen seien bereits erfolgt.

EU-Industrie kritisiert von der Leyen wg Klimaprogramm

Die europäische Industrie wehrt sich dagegen, dass im Rahmen des EU-Klimaprogramms "Fit for Fifty Five" Entlastungen für energieintensive Unternehmen wegfallen sollen. Das würde "die Produktpreise" für Stahl, Zement oder Chemikalien "signifikant erhöhen", heißt es in einem Schreiben des Verbandes "Business Europe" an Kommissionschefin Ursula von der Leyen, aus dem der Spiegel zitiert. Zudem würde es den "Verlust von Marktanteilen bedeuten" sowie "zum Abbau von industriellen Arbeitsplätzen in Europa führen". Den Vorteil, so heißt es in dem Schreiben, hätten ausländische Grundstoff-Produzenten, deren "CO2-Fußabdruck um ein Vielfaches höher ist".

Spaniens Regierung wird verjüngt - mehr Frauen

Die spanische Regierung wird in insgesamt acht Positionen neu besetzt und dabei jünger und weiblicher. "Heute beginnt die Regierung der Wiederbelebung, um die schlimmste Katastrophe der Menschheit in Jahrzehnten zu überwinden", sagte Regierungschef Pedro Sánchez am Samstag mit Blick auf die Corona-Pandemie. Unter anderem solle Außenministerin Arancha González Laya vom derzeitigen spanischen Botschafter in Paris, José Manuel Albares, abgelöst werden. Neben der Außenministerin soll auch die Vize-Regierungschefin Carmen Calvo ihr Amt abgeben. Betroffen sind auch die Ministerien für Justiz, Bildung, Verkehr, Wissenschaft und Kultur.

Regierungspartei in Äthiopien feiert haushohen Sieg bei Parlamentswahl

Die Partei des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed hat bei der Parlamentswahl im Juni einen haushohen Sieg eingefahren. Die Wohlfahrtspartei sicherte sich mehr als 400 der 436 am 21. Juni zu vergebenden Mandate, teilte die Wahlkommission mit.

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DJG/smh

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July 11, 2021 11:40 ET (15:40 GMT)