Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Scholz verspricht Bürgern und Firmen schnelle Entlastungen in Energiekrise

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Bürgern und Unternehmen rasche Hilfe angesichts der hohen Energiepreise zugesichert. Zur Umsetzung der beschlossenen Entlastungspakete werde nun "ganz, ganz schnell die notwendige Unterstützung" organisiert, sagte Scholz in seinem wöchentlichen Internet-Format "Kanzler kompakt". Dies gelte für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch "für Unternehmen, die jetzt hohe Energierechnungen haben und nicht wissen, wie sie ihr Geschäft weiter aufrechterhalten sollen".

Scholz will Zusammenarbeit mit Emiraten und Katar im Energiebereich ausbauen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am zweiten Tag seines Besuchs auf der Arabischen Halbinsel die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar im Energiebereich ausbauen. Scholz sagte laut der Bundesregierung am Sonntag in Abu Dhabi, Deutschland habe bereits "eine ganze Reihe" von Diesel- und Gasprojekten mit den Emiraten vorangebracht. Solche Projekte seien mit Blick auf die Energiesicherheit "sehr wichtig". Einzelheiten zu konkret geplanten neuen Projekten nannte er nicht.

Lindner stellt Gasumlage infrage

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat am Wochenende die umstrittene Gasumlage infrage gestellt. Angesichts der Mehrkosten für Bürger und Unternehmen stelle sich "die wirtschaftliche Sinnfrage", sagte er der Bild am Sonntag. Der FDP-Chef fordert statt dessen eine Gaspreisbremse. Diese würde laut Bundeswirtschaftsministerium Mehrkosten von vielen Milliarden für den Staat bedeuten.

Habeck: "Die Gaspreise müssen runter"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will auf eine Senkung der Gasrechnungen für Bürger und Unternehmen hinarbeiten. "Die Gaspreise müssen runter, die Kosten für Wirtschaft und Haushalte müssen begrenzt werden", erklärte Habeck am Sonntag mit Blick auf die Debatte um die Zukunft der Gasumlage und einen möglichen Gaspreisdeckel. "Um die gute Substanz unserer Volkswirtschaft durch diese Krise zu führen und den sozialen Zusammenhalt zu wahren", müsse "alle Finanzkraft des Staates" aufgebracht werden.

Gaspreisdeckel würde Staat 2,5 Milliarden Euro je Cent und Kilowattstunde kosten

Die Bundesregierung hat erstmals Zahlen zu den Kosten einer möglichen Deckelung der Gas- und Strompreise genannt. Um den Endverbraucherpreis bei Gas um einen Cent je Kilowattstunde zu senken, wäre aus der Staatskasse ein Betrag von 2,5 Milliarden Euro nötig, heißt es in einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Linken-Anfrage, die den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Sonntag vorlag.

DIW-Chef Fratzscher fordert viertes Entlastungspaket

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält die bisher beschlossenen Entlastungen für nicht ausreichend. "Wir befinden uns nicht nur in einer wirtschaftlichen, sondern auch in einer sozialen Notlage", sagte Fratzscher dem Handelsblatt. "Die Bundesregierung muss dringend mit einem vierten Entlastungspaket nachlegen."

Rechtes Lager hat bei Wahl in Italien historischen Sieg vor Augen

Es könnte eine historische Parlamentswahl werden: Mehr als 50 Millionen Italiener entscheiden am Sonntag darüber, ob es in Rom erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs wieder eine rechtsnationale Regierung geben wird. Umfragen sagen einen Sieg des rechten Lagers voraus, an dessen Spitze Giorgia Meloni von der Rechtsaußen-Partei Fratelli d'Italia (FDI) steht. Diese bildet ein Bündnis mit der rechtsnationalen Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und der Forza Italia (FI) des langjährigen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Die Wahlbeteiligung lag am Mittag nach Angaben des italienischen Innenministeriums bei 19 Prozent, was in etwa dem Wert bei der Wahl vor vier Jahren entspricht.

Iranischer Präsident verlangt "entschiedenes" Vorgehen gegen Demonstrierende

Nach anhaltenden Protesten im Iran hat der Präsident des Landes die Sicherheitskräfte zu einem "entschiedenen Vorgehen" gegen die Demonstrierenden aufgefordert. Staatschef Ebrahim Raisi bezeichnete die vom Tod einer jungen Frau infolge ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei ausgelösten Proteste als "Krawalle". Bislang wurden bei den Protesten laut einem Bericht des Staatsfernsehens 41 Menschen getötet.

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DJG/DJN/AFP/kla

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September 25, 2022 11:30 ET (15:30 GMT)