Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Opec+ hält an aktueller Ölfördermenge fest

Die Allianz der Opec+ hat sich darauf geeinigt, an ihren Ölförderzielen festzuhalten, zwei Tage nachdem die Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) eine Preisobergrenze für russisches Öl vereinbart hat. Dies geschah inmitten wachsender Besorgnis über neue Covid-Abriegelungen in China und anhaltender Unsicherheit über die Fähigkeit Russlands, Rohöl zu exportieren. Während eines virtuellen Treffens beschlossen die Opec und die von Russland geführten Verbündeten, die im Oktober vereinbarten Produktionskürzungen von 2 Millionen Barrel pro Tag beizubehalten.

EU-Embargo für russisches Öl greift ab Montag

Im Konflikt mit Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine treten am Montag neue EU-Sanktionen in Kraft. Ab dann gilt ein EU-Embargo für per Schiff transportiertes russisches Rohöl. Auch ein Ölpreisdeckel der G7- und der EU-Staaten sowie Australiens könnte am Montag "oder sehr bald danach" in Kraft treten. Die großen Öl exportierenden Länder beschlossen derweil, die derzeitigen Fördermengen unverändert zu lassen. Das EU-Embargo für Schiffslieferungen betrifft rund zwei Drittel der russischen Öl-Importe der EU.

G7 verhängt Preisdeckel von 60 Dollar für russisches Erdöl

Die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) hat sich darauf geeinigt, den Preis für russisches Rohöl auf 60 US-Dollar pro Barrel zu begrenzen und damit eine beispiellose Sanktion gegen einen der größten Ölproduzenten der Welt voranzutreiben. Die Einigung zwischen Australien und den G-7-Staaten - Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Großbritannien und den USA - kam nur wenige Stunden, nachdem sich die Europäische Union hinter diese Zahl gestellt hatte.

Russland will Preisdeckel für sein Öl nicht akzeptieren

Der Kreml wird den Preisdeckel der G7-Staaten, der Europäischen Union und Australiens für russisches Öl nicht akzeptieren. "Wir werden diesen Preisdeckel nicht akzeptieren", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Er fügte hinzu, dass Moskau sich im Vorfeld auf eine solche Obergrenze vorbereitet habe, machte dazu aber keine weiteren Angaben.

Bundesregierung will Strom- und Gaspreiserhöhungen verbieten

Die Bundesregierung will Strom- und Gasversorgern einem Medienbericht zufolge Preiserhöhungen für 2023 generell untersagen. Das gehe aus einem vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf zu den Preisbremsen hervor, berichtete die Bild-Zeitung. Hunderte bereits beschlossene Erhöhungen zum Jahreswechsel seien demnach illegal. Der Versorger müsse im Streitfall dem Bundeskartellamt beweisen, dass die Börsenpreise die Erhöhung rechtfertigten, bestätigte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums der Bild-Zeitung. So lange der Versorger das nicht könne, bleibe die Erhöhung verboten.

Habeck will bei Umstellung auf klimafreundliche Produktion helfen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will ab 2023 mit milliardenschweren Klimaschutzverträgen die deutschen Industrieunternehmen bei der Umstellung auf klimafreundliche Produktionsweisen unterstützen. Es gehe darum, eine marktfähige "grüne Industrie" zu entwickeln, sagte Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Konkret will Habeck bei großen Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß die Mehrkosten ausgleichen, die für eine klimafreundlichere Produktion entstehen. Auf diese Weise würden neue Technologien sehr viel schneller marktfähig.

HDE sieht leichten Aufwärtstrend im Weihnachtsgeschäft

Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel hat nach einer Trendumfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) in der Woche vor dem zweiten Advent etwas an Schwung gewonnen. "In der abgelaufenen Woche kam vielerorts etwas mehr Schwung in das Weihnachtsgeschäft. Die Kundenfrequenzen blieben aber meist hinter den Erwartungen zurück", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Studie: Kreditvergabe im Euroraum sinkt erstmals seit 2014 - FT

Die Consultingfirma EY erwartet, dass die Banken der Eurozone im nächsten Jahr zum ersten Mal seit 2014 die Kreditvergabe einschränken werden, da die Länder in der Region in eine Rezession geraten. Die Financial Times (FT) berichtete unter Berufung auf eine EY-Studie, dass die Kreditvergabe in der gesamten Eurozone im nächsten Jahr um 1,8 Prozent zurückgehen dürfte. In diesem Jahr wird sie der Prognose zufolge um 4,6 Prozent steigen.

Europäische Verärgerung über Subventionen der USA wächst

Wachsende Frustrationen über die "Buy American"-Bestimmungen, die mit einem umfassenden Paket klimabezogener Subventionen verbunden sind, drohen die Stimmung bei einem hochrangigen Treffen zwischen den USA und der EU am Montag zu trüben. Die EU-Staats- und Regierungschefs halten die Subventionen, die in dem von US-Präsident Joe Biden im August unterzeichneten Gesetz zur Verringerung der Inflation enthalten sind, für diskriminierend und riskieren, den Schaden für die europäische Industrie, die bereits mit hohen Energiekosten zu kämpfen hat, noch zu vergrößern.

Chef des EU-Handelsausschusses fordert Klage gegen US-Subventionen

Im Handelskonflikt zwischen der EU und den USA um das amerikanische Maßnahmenpaket zur Inflationsbekämpfung in dreistelliger Milliardenhöhe rechnet der Chef des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange (SPD), nicht mehr mit einer Verhandlungslösung. Die EU müsse daher zügig in den nächsten Monaten eine Klage bei der Welthandelsorganisation WTO gegen die USA anstrengen, sagte Lange den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

EVP-Chef Weber warnt vor "dramatischen Fluchtwinter"

Der Partei- und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU) erwartet nach eigenen Worten einen "dramatischen Fluchtwinter" in Deutschland. "Wir müssen uns angesichts der anhaltenden Zerstörung von Energie-Infrastruktur in der Ukraine durch Putins Terrorregime darauf einstellen, dass eine große Zahl Ukrainer in diesem Winter in die EU kommt - und viele davon auch nach Deutschland. Ich fürchte, wir werden einen dramatischen Fluchtwinter erleben", sagte Weber der Welt am Sonntag.

China lockert Covid-Kontrollen nach wütenden Protesten

Nur wenige Tage, nachdem sich die Wut der Bevölkerung in seltenen Protesten gegen die Null-Covid-Politik entladen hatte, lockern die lokalen Behörden in ganz China einige ihrer strengsten Covid-19-Kontrollmaßnahmen. In den jüngsten Tagen erklärten Beamte in größeren Städten, dass sie einige Beschränkungen der Bewegungsfreiheit der Einwohner aufheben würden, etwa die obligatorischen Covid-Tests für Personen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder Parks und andere öffentliche Räume betreten wollen.

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December 04, 2022 12:00 ET (17:00 GMT)