Schauen wir uns einmal eine der wichtigsten Währungen der "erweiterten" G10 an, den südafrikanischen Rand. Traditionell berichten wir gerne über Währungen, die ebenfalls der Carry-Trade-Logik folgen, aber manchmal muss man sich in Ermangelung einer Drossel mit einer Amsel zufriedengeben. Dies ist gerade beim ZAR der Fall, der den Gesetzen des Carry-Trading trotzt: Trotz eines aktuellen Renditeunterschieds von fast 3% (der Refinanzierungssatz liegt bei 8,25% gegenüber 5,50% in den USA) hat er seit Mitte 2021 fast die Hälfte seines Wertes eingebüßt.

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Quelle: Bloomberg

Die charttechnische Konfiguration veranschaulicht dies im Übrigen sehr gut. Der USDZAR bewegt sich innerhalb eines seit 2021 andauernden Aufwärtstrendkanals, mit einer Unterstützung um die 18,50. Dieses Niveau entspricht auch mehr oder weniger der unteren Grenze einer Dreieckskonsolidierung (rot markiert). Ein Überschreiten von 19,20 würde das Ende dieser Konsolidierungsphase bestätigen und dürfte die Aufwärtsdynamik über die Höchststände bei 19,80 hinaus wieder in Gang bringen.

Bei den anderen Devisen ist der Versuch einer Erholung des Euro gegenüber dem Dollar zu beobachten, obwohl er bereits auf einen Zwischenwiderstand um die 1,0880 trifft - der als Parallele zu den 0,6610 beim Australischen Dollar (Aussie) gesehen werden kann. Der japanische Yen hingegen setzt seine Schwäche gegenüber dem Dollar, dem Euro, aber auch dem Schweizer Franken und dem Britischen Pfund fort. Sie haben die Qual der Wahl!