Attraktive Renditedifferenz ruft Carry Trader auf den Plan
Derzeit liegt die Rendite der europäischen Gemeinschaftswährung bei etwa 2,25 %, während der mexikanische Peso mit rund 8,45 % lockt. Dieses erhebliche Zinsdifferenzial dürfte insbesondere für Anhänger von Carry Trades reizvoll sein. Zur Erinnerung: Ziel eines Carry Trades ist es, nicht nur von der Zinsdifferenz zwischen zwei Währungen zu profitieren, sondern auch von einer möglichen Abwertung der höher verzinsten Währung – hier also des MXN gegenüber dem Euro. Vergleichen lässt sich dies mit dividendenstarken Aktien in einem Aufwärtstrend – mit dem Unterschied, dass die Zinsen im Carry-Trade-Modell täglich gutgeschrieben werden.
Die entscheidende Frage lautet daher: Ist das EUR/MXN-Währungspaar tatsächlich in einem Abwärtstrend? Der Chart deutet darauf hin. Auf Wochenbasis hat das Paar an einem Fibonacci-Retracement von 61,8 % der Abwärtsbewegung zwischen 2020 und 2024 Halt gemacht. Gleichzeitig zeigen technische Indikatoren eine negative Divergenz, deren Potenzial mittlerweile ausgeschöpft erscheint – ein Signal, das bereits zu einem Teilrückgang der seit 2024 erzielten Gewinne geführt hat.
Technisch betrachtet bildet die 40-Wochen-Linie (entspricht etwa der 200-Tage-Linie) bei 21,63 ein entscheidendes Unterstützungsniveau. Ein Bruch dieser Marke würde die Tür für eine ausgedehntere Korrektur öffnen. Die Strategie sieht daher einen Short-Einstieg unterhalb dieser Schwelle vor, mit einem Stop-Loss bei 22,15. Auf Sicht mehrerer Monate bleibt der Bereich unterhalb von 22,60 relevant.
Quelle: Bloomberg
Euro bleibt gegenüber Dollar und Pfund gut unterstützt
Beim EUR/USD bleibt der Aufwärtstrend intakt. Die 55-Tage-Linie dient aktuell bei 1,1310/1,1280 als tragfähige Unterstützung. Die Kursziele bleiben unverändert bei 1,1575 bis maximal 1,1675 – in dieser Zone dürfte es zu einer Konsolidierung kommen. Ein ähnliches Bild zeigt das britische Pfund gegenüber dem US-Dollar („Cable“): Solange das Währungspaar oberhalb von 1,3350 notiert, sind Kursziele zwischen 1,3785 und 1,3825 sowie im Idealfall bis zu 1,4245 – den Hochs aus dem Jahr 2021 – denkbar.
Schwacher US-Dollar auch gegenüber Franken und Yen
Der USD/CHF und der USD/JPY zeigen sich strukturell wenig dynamisch, bleiben aber auf dem Weg nach unten. Für den Dollar-Franken-Kurs liegt das Ziel bei 0,8040, für den Dollar-Yen-Kurs bei 139,88. Erste Widerstände zeichnen sich bei 0,8330 beziehungsweise im Bereich 145,70/146,60 ab.
Rohstoffwährungen weiter unter Druck
Auch bei den sogenannten Rohstoffwährungen setzt sich der Abwärtstrend fort. Das Währungspaar USD/CAD testete zuletzt die Unterstützung bei 1,3620 – ein Zwischenniveau vor dem nächsten Zielbereich bei 1,3416/1,3345, der den Tiefpunkten von September 2024 entspricht. Die erste nennenswerte Hürde auf dem Weg nach oben liegt zwischen 1,3794 und 1,3830.
Der australische Dollar (AUD) nähert sich erneut dem oberen Rand seiner seit Wochen bestehenden Konsolidierungsrange zwischen 0,6360 und 0,6510. Ein Ausbruch über diese Zone scheint unmittelbar bevorzustehen und würde weiteres Potenzial bis 0,6700/0,6725 eröffnen. Parallel dazu gelingt dem neuseeländischen Dollar (NZD) gerade der Ausbruch über 0,6030 – ein technisches Signal, das Raum für eine Aufwertung bis 0,6200 schafft.