Sie sollen das Aktionärstreffen am 2. Mai in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska stattdessen im Internet verfolgen. Die Hauptversammlung, die traditionell an einem Samstag stattfindet, hat bei Investoren Kultstatus. Im vergangenen Jahr war sie noch von rund 40.000 Anteilseignern besucht worden. Diesmal dürfen sich nur Buffett, sein 96-jähriger Stellvertreter Charlie Munger und einige Berkshire-Mitarbeiter, die die online abgegebenen Stimmen der Aktionäre verarbeiten sollen, persönlich in Omaha versammeln.

"Charlie und ich werden euch vermissen, aber wir werden viele tausend von euch im nächsten Jahr sehen", schrieb Buffett in einem Brief an die Aktionäre. Auch das große Rahmenprogramm rund um die Hauptversammlung wird ersatzlos gestrichen. Er wolle verhindern, dass Omaha in der Corona-Pandemie durch seine Schuld zum Krisenherd werde, so Buffett. Der Kult-Investor und sein Stellvertreter zählen wegen ihres hohen Alters selbst zur Risikogruppe für eine Infektion mit dem Virus.

In Deutschland müssen börsennotierte Firmen ihren Aktionären den persönlichen Besuch ihrer Hauptversammlung ermöglichen. Bei Konzernen wie Daimler und der Telekom kommen regelmäßig Tausende Aktionäre. Die Bundesregierung hat wegen der Ansteckungsgefahr Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern allerdings untersagt. Ein Ausweg ist nicht in Sicht. Einige Unternehmen haben ihren Aktionären empfohlen, nicht anzureisen, sondern ihre Stimmen online abzugeben. Nach dem Gesetz könnten die Hauptversammlungen bis Ende August verschoben werden.