BERLIN (dpa-AFX) - Die Nachbarschaftskonflikte in belasteten Wohnvierteln könnten sich aus Sicht von Wohnungs- und Immobilienunternehmen verstärken. Die Corona-Krise stelle die soziale Stabilität von Wohnvierteln auf die Probe, teilte der Bundesverband GdW am Montag mit. Sie wirke wie ein Katalysator, sagte Präsident Axel Gedaschko am Montag anlässlich eines Verbandstags in Berlin. "In belasteten Quartieren drohen sich die sozialen Probleme weiter zu verschärfen, in wenig belasteten Quartieren verstärken sich die sozialen Netzwerke infolge der Ausnahmesituation."

In Folge gesellschaftlicher Unterschiede sei es schon vor der Krise in manchen Wohnquartieren zu einem Anstieg von Gewalt, Ruhestörungen und Missachtungen der Hausordnung gekommen, hinzu kämen interkulturelle und Generationenkonflikte. "Ein Weiter-so-wie-bisher kann es im Hinblick auf belastete Wohnquartiere nicht geben", forderte Gedaschko. Sonst seien auch Gewaltausbrüche möglich.

Der GdW schlug vor, dass die Politik die Quartiersarbeit verstärke. Auch die Wohnungsunternehmen wollten sich engagieren. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt vor allem Genossenschaften und städtische Wohnungsunternehmen, aber auch private Branchenriesen wie Vonovia und Deutsche Wohnen./bf/DP/eas