FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es am Donnerstag nach unten. Der DAX schloss 0,5 Prozent tiefer bei 15.734 Punkten, damit handelt er weiterhin in seiner Seitwärtsbewegung der letzten Tage. Weder die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) noch die Flut an Unternehmenszahlen brachten den Benchmark-Index aus seinem Tritt. Die EZB hob die Leitzinsen um 25 Basispunkte an, dies wurde mehrheitlich an der Börse so erwartet. Allenfalls die Euro-Bullen, die auf einen großen Zinsschritt gesetzt hatten, schlossen ihre Positionen, was den Euro kurz in Richtung 1,10 Dollar fallen ließ. Die behutsame Vorgehensweise der Notenbanker wurde mehrheitlich positiv aufgenommen, aktuell wird mit zwei weiteren kleinen Zinsschritten gerechnet. Dies kann sich noch ändern, entweder die Inflation oder eine mögliche Bankenkrise könnten dies bewirken.


   Zahlenflut mit durchwachsenen Ergebnissen 

Es war einer dieser Tage, den sich Finanzvorstände aussuchen, ihre Quartalszahlen zu veröffentlichen. Aus dem DAX legte zum Beispiel BMW den Bericht vor, die Aktien gewannen 2,8 Prozent. Dem Automobilhersteller gelang eine positive Überraschung bei der Marge. Weniger zufrieden ist man mit VW (+ 0,6 %). Volkswagen habe im ersten Quartal überraschend gut abgeschnitten, kommentiert RBC die Zahlen, die Analysten befürchten allerdings eine schwächere Entwicklung im restlichen Jahr. Bei Infineon drückten Gewinnmitnahmen um 1,8 Prozent. Die Zahlen seien "in der Breite besser als erwartet", sagte ein Händler. Analysten sind teils besorgt über den anhaltenden Bestandsaufbau in der Automobilzulieferkette, der zu einer zukünftigen Umsatz- und Margenschwäche führen werde. Rheinmetall verloren 2,5 Prozent. Während der Umsatz im ersten Quartal die Prognosen leicht übertroffen hat, enttäuschte hier der operative Gewinn.


   Zalando mit roter Laterne im DAX 

Bei Zalando ging es um 7,0 Prozent abwärts, obwohl die Abweichungen von den Prognosen nur als marginal beschrieben wurden. Die Analysten der Citi schließen eine zukünftige Belastung angesichts der höheren Lagerbestände aber nicht aus.

Vonovia schlossen kaum verändert. Hier fielen die Quartalszahlen zwar schwach aus, der Immobilienkonzern bestätigte aber seinen Jahresausblick. Gelobt wurden indes die Zahlen von Qiagen (+3,4%). Mehrere US-Konkurrenten hätten mit ihren vorsichtigeren Ergebnissen und Ausblicken eher verunsichert, Qiagen jedoch nicht, hoben die Analysten von Jefferies hervor.

RTL Group fielen um 6,2 Prozent. Der schwache TV-Werbemarkt bescherte der Senderkette im ersten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang. Ebenfalls nach Quartalszahlen verloren Fraport 4,9 Prozent und Deutz rund 6 Prozent.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.734,24  -0,5%    +13,00% 
DAX-Future   15.831,00  -0,6%    +12,48% 
XDAX         15.735,83  -0,2%    +13,46% 
MDAX         27.314,09  -0,4%     +8,74% 
TecDAX        3.275,17  +0,3%    +12,12% 
SDAX         13.668,36  -0,0%    +14,61% 
zuletzt             +/- Ticks 
Bund-Future     137,04    +63 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           17         23     0          3.917,8        85,3    64,0 
MDAX          18         32     0            638,9        45,8    39,3 
TecDAX        19         11     0            823,1        24,7    26,1 
SDAX          28         39     3            158,9         8,0     6,3 
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May 04, 2023 11:57 ET (15:57 GMT)