FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Abgaben geschlossen. Belastend für das Sentiment wirkte der Einschlag einer Rakete auf polnischem Territorium am Vortag. Dieser hatte Sorgen wegen einer möglichen Eskalation der Ukraine-Krise ausgelöst. Allerdings scheint in der Zwischenzeit klar, dass es sich nicht um einen russischen Angriff, sondern höchstwahrscheinlich um eine ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt hat. Besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsdaten setzten derweil keine größeren Akzente an den Börsen. Der DAX verlor 1 Prozent auf 14.234 Punkte.


   Rüstungspapiere gesucht 

Gleichwohl entwickelten sich Rüstungsaktien wie Rheinmetall (+0,2%) oder Hensoldt (+2,3%) deutlich besser als der Gesamtmarkt. Wie CMC anmerkte, habe die DAX-Rally eine Pause eingelegt. Der Raketeneinschlag in Polen habe die Anleger an die Risiken erinnert.

Hohe Verluste im Windenergiegeschäft und Belastungen durch den Rückzug aus dem Russland-Geschäft haben Siemens Energy im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet tiefrote Zahlen eingebrockt. Auch für das neue Geschäftsjahr stimmt Vorstandschef Christian Bruch auf einen Nettoverlust ein, der sich aber im Vergleich zum jüngsten Fehlbetrag "sehr stark verringern" soll. Positiv wurden an der Börse aber der Ausblick sowie der Auftragseingang gewertet. Die Aktie schloss nach einem volatilen Handelsverlauf 0,2 Prozent fester.

Autoaktien standen stärker unter Druck. "Mercedes senkt die Preise in China für Elektroautos deutlich", sagte ein Händler. Damit wolle Mercedes seine Wettbewerbsposition verbessern. Mercedes fielen um 6,2 Prozent, BMW um 3,1 Prozent, VW um 4,2 Prozent und Porsche um 5,6 Prozent.

Dermapharm setzt seinen Wachstumskurs planmäßig fort. Der Hersteller von Markenarzneimitteln steigerte den Konzernumsatz um 9,6 Prozent und das bereinigte operative Ergebnis um 5,1 Prozent. Die Aktie hat sich seit Jahresbeginn halbiert, nun legte sie um 2,5 Prozent zu. Evotec verloren 6,3 Prozent nach einer Herunterstufung durch die Deutsche Bank.


   Schwere Zeiten für Immobilienaktien 

Immobilientitel standen unter Druck. So gaben Vonovia um 2,3 Prozent nach oder Grand City um 3,3 Prozent. Die Kurse hatten sich zuletzt mit der Entspannung bei den US-Inflationsdaten und den Renditen kräftig erholt, nun gaben sie wieder nach. Die Probleme bleiben: "Hohe Renovierungskosten, Mietrenditen, die angesichts hoher Immobilienpreise niedrig sind und nun auch gegenüber Anleihen weniger attraktiv", so ein Händler. Grand City hatte zwar am Morgen den Ausblick bestätigt, das half dem Kurs indes nicht.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          14.234,03  -1,0%    -10,39% 
DAX-Future   14.255,00  -0,8%    -10,05% 
XDAX         14.235,30  -0,3%    -10,18% 
MDAX         25.610,93  -2,2%    -27,08% 
TecDAX        3.080,42  -1,6%    -21,42% 
SDAX         12.248,20  -2,3%    -25,38% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     140,35    +63 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            9         31     0          4.087,3        80,0    78,1 
MDAX           7         41     0            581,1        37,0    44,0 
TecDAX         5         25     0            918,5        29,6    33,9 
SDAX           7         63     0            168,0        11,3    13,4 
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November 16, 2022 11:46 ET (16:46 GMT)