Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat die Gewinne der vergangenen Wochen am Montag noch etwas ausgebaut. Der DAX stieg geringfügig um 0,15 Prozent auf 13.817 Punkte, damit markierte er den höchsten Schlussstand seit dem 9. Juni. "Der DAX bleibt auf Kurs Richtung 14.000", so Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Trotz "nicht optimaler Rahmenbedingungen" ließen potenzielle Käufer keine deutlichen Rücksetzer zu. Nach den finalen Quartalszahlen stiegen Hellofresh um 2,7 Prozent. Damit wahrte die Aktie die Chance auf den Klassenerhalt zum Auf- und Abstieg im DAX im September. Am Gesamtmarkt sind die Umsätze noch einmal zurückgegangen. Mit Mariä Himmelfahrt und Ferragosto könnte das "Sommerloch" an den Börsen an diesem Montag seinen Höhepunkt erreicht haben.

Gestützt wurde die Stimmung von fallenden Ölpreisen: Die US-Sorte WTI fiel - in Dollar gerechnet - auf den niedrigsten Stand seit Januar. Grund waren vor allem schwache Daten aus China. Dort schwächelt besonders der Immobilienmarkt, der für einen großen Teil der Wirtschaft steht. Die chinesische Zentralbank hat nun wichtige Leitzinsen gesenkt, um so die Wirtschaft zu stützen.


   Henkel legt überzeugende Zahlen vor 

Henkel stiegen nach ihren Halbjahreszahlen um 0,5 Prozent. Die EBIT-Marge liege mit 10,7 Prozent über der Erwartung seines Analysten, vor allem das organische Wachstum überzeuge, so ein Händler. In der Folge rechnet der Konsumgüterhersteller nun im Gesamtjahr mit einem organischen Umsatzplus zwischen 4,5 und 6,5 Prozent anstatt 3,5 bis 5,5 Prozent.

Die jüngste Aufwärtsbewegung in der Hellofresh-Aktie setzte sich fort. Mit Blick auf die endgültigen Zahlen zeigt sich, dass das bereinigte EBITDA mit 145,9 Millionen Euro knapp über dem Midpoint der zuvor genannten Spanne von 140 bis 150 Millionen Euro ausgefallen ist. Im Vorjahr lag der Wert bei 157,8 Millionen Euro.

Daneben stiegen Deutsche Börse um 2,7 Prozent und MTU um 2,3 Prozent. Auf der anderen Seite gaben Continental 2,3 Prozent ab und Zalando 1,8 Prozent.


 Uniper mit Gasumlage erholt - Encavis sehr fest 

Im MDAX notierten Uniper 4 Prozent höher. Mit der Gasumlage von 2,419 Cent pro Kilowattstunde sollen Unternehmen wie Uniper entlastet werden, da sie wegen der gedrosselten Lieferungen aus Russland anderswo zu hohen Preisen Gas einkaufen müssen, um ihre Verträge zu erfüllen.

Mit Encavis ging es um 5,5 Prozent nach oben. Der Wind- und Solarparkbetreiber hat im ersten Halbjahr unter dem Strich etwa 16 Prozent mehr verdient als im gleichen Vorjahreszeitraum. Stifel meint, Encavis könnte die eigenen Ziele für 2025 nun sogar schon in diesem Jahr erreichen. Dagegen fielen Adesso nach ihren Halbjahreszahlen um 9,2 Prozent. Das Unternehmen hofft, dass es nach einer Delle im ersten Halbjahr nun wieder profitabler wird. Den Umsatzausblick hat Adesso sogar angehoben.

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 15, 2022 11:48 ET (15:48 GMT)