FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem volatilen Geschäft hat der deutsche Aktienmarkt mit leichten Verlusten geschlossen. Im Blick stand weiter die Entwicklung an den Anleihemärkten. Die Rendite der 10-jährigen Treasuries bewegte sich mit zum Schluss 1,47 Prozent weiter auf hohem Niveau. Mit Spannung wird nun die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell am Abend erwartet. Es wird angenommen, dass sich Powell zu den Anleihemärkten äußern wird. Daneben stand das OPEC+-Treffen im Blick. Bei den Einzelwerten machten Geschäftszahlen die Musik.

Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 14.056 Punkte, zeitweise notierte der Index unter der 14.000er-Marke. Wenig Neues gab es aus Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs haben - wie an der Börse erwartet - eine Fortsetzung des Lockdowns bis zum 28. März und stufenweise Öffnungsschritte vereinbart. Dies wird als ein Fahren auf Sicht gesehen, je nach Inzidenzwolke soll die heimische Wirtschaft in überschaubaren Schritten hochgefahren werden.


   Infineon werden mit Technologiesektor gemieden 

Tagesverlierer im DAX waren Infineon mit Abgaben von rund 6,5 Prozent. Die Aktie litt wie andere Technologiewerte auch unter den hohen Renditen. Für Aixtron ging es um 7,2 Prozent nach unten. Deutsche Bank büßten mit Gewinnmitnahmen 3,3 Prozent ein. Henkel gewannen nach volatilem Verlauf 1,7 Prozent. Die Geschäftszahlen bewegten sich im Rahmen der Erwartungen.

Merck schlossen 0,2 Prozent im Plus. Bei den Ergebnissen des vierten Quartals 2020 hat Life Sciences die hohen Erwartungen laut der Citigroup übertroffen, während der Bereich Electronics, zuvor Performance Materials, zu einer guten Verfassung zurückgefunden habe.

Vonovia (plus 0,9 Prozent) hat im abgelaufenen Jahr beim operativen Gewinn FFO dank Synergiegewinnen aus Zukäufen, höheren Mieterlösen und des Ausbaus des margenstarken Servicegeschäfts den oberen Rand der Prognosespanne übertroffen. Die geplante Dividende von 1,69 Euro je Aktie für 2020 bestätigte der Bochumer DAX-Konzern ebenso wie die Ziele für 2021.


   Lufthansa mit "annus horribilis" 

Aus der zweiten Reihe überraschte Gea positiv mit den 2020er-Zahlen und dem Ausblick, für die Aktie ging es um 1,8 Prozent nach oben. Die Deutsche Lufthansa (minus 3 Prozent) schrieb im vierten Quartal einen geringeren Verlust als erwartet. Dazu trug auch die Cargo-Sparte bei, die getragen von einem starken Anstieg der Durchschnittserlöse ein Rekordergebnis erzielte. Davy sprach dennoch von einem "annus horribilis" für die Airline.

Als zu vorsichtig wurde der Ausblick von Prosieben im Handel kritisiert, die Aktie verlor 7,3 Prozent. Das TV-Unternehmen rechnet 2021 mit einem Wachstum im einstelligen Prozentbereich. Vor allem bei der Fernsehwerbung sei man aufgrund der aufgestauten Konsumnachfrage von einem höheren Anstieg ausgegangen. Auch der Ausblick von Schaeffler (minus 6 Prozent) kam bei den Anlegern nicht gut an. Nach besseren Zahlen ging es für Uniper dagegen um 2,3 Prozent nach oben. Der Ausblick bewegte sich im Rahmen der Erwartungen.


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INDEX              zuletzt   +/- %  +/- % YTD 
DAX              14.056,34  -0,17%     +2,46% 
DAX-Future       14.074,00  +0,04%     +3,05% 
XDAX             14.078,49  +0,40%     +3,00% 
MDAX             31.309,21  -0,80%     +1,67% 
TecDAX            3.270,58  -1,48%     +1,80% 
SDAX             14.996,34  -2,00%     +1,57% 
zuletzt          +/- Ticks 
Bund-Future         174,21      28 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           21          9     0          3.909,3        84,6    84,8 
MDAX          17         42     1          1.258,1        51,0    48,0 
TecDAX         5         24     1          1.112,5        40,9    38,7 
SDAX           9         57     4            281,6        13,8    11,7 
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March 04, 2021 11:50 ET (16:50 GMT)